Chicagoer Erklärungen
Einleitung
1977 schlossen sich zahlreiche bibeltreue, evangelikale Theologen aus den USA und daneben vereinzelt aus anderen Teilen der Welt zum Internationalen Rat für biblische Irrtumslosigkeit ICBI zusammen2, um innerhalb von zehn Jahren von 1978 an sich in verschiedenen Erklärungen darüber Rechenschaft abzulegen, auf welchem Weg die Bibel angesichts ihres göttlichen Charakters angemessen ausgelegt werden kann. Der ICBI führte Konferenzen durch3, veröffentlichte zahlreiche ausgezeichnete wissenschaftliche und allgemeinverständliche Bücher zur Bibel4, diskutierte auf drei zentralen Tagungen die drei ChicagoErklärungen und löste sich schließlich 1988 nach vollendeter Arbeit wieder auf.[...]
In den drei Chicago-Erklärungen haben namhafte, bibeltreue Theologen verschiedenster Kirchen und Denominationen aus den USA in Artikeln des Bekennens und des Verwerfens im Detail erarbeitet,
- was das Wesen der Schrift und ihrer Inspiration ist (Chicago-Erklärung zur biblischen Irrtumslosigkeit, 1978),
- wie die Schrift dementsprechend im Einzelnen auszulegen ist (Chicago-Erklärung zur biblischen Hermeneutik, 1982),
- und welche Antworten sich bei einer solchen Auslegung für einige der brennenden Tagesprobleme unserer Zeit ergeben (Chicago-Erklärung zur biblischen Anwendung, 1986).
Bibeltreue soll hier vom Bekenntnis zur Bibel über Prinzipien der Auslegung hin zu konkreten Ergebnissen der Auslegung in der dritten Erklärung durchgeführt werden. Dadurch wird deutlich, dass die beste Sicht der Bibel nichts nützt, wenn ihr Inhalt nicht ernstgenommen wird. Zugleich erfolgt damit die Abgrenzung von Gruppen wie den Zeugen Jehovas, die formal die Bibel für irrtumslos halten, zugleich jedoch das Zeugnis der Bibel über ihren Autor, den dreieinigen Gott, und über ihre Mitte, Jesus Christus, in Frage stellen.[1]
Zusammenfassende Erklärung
- Gott, der selbst die Wahrheit ist und nur die Wahrheit spricht, hat die Heilige Schrift inspiriert, um sich damit selbst der verlorenen Menschheit durch Jesus Christus als Schöpfer und Herr, Erlöser und Richter zu offenbaren. Die Heilige Schrift ist Gottes Zeugnis von seiner eigenen Person.
- Die Heilige Schrift hat als Gottes eigenes Wort, das von Menschen geschrieben wurde, die vom Heiligen Geist zugerüstet und geleitet wurden, in allen Fragen, die sie anspricht, unfehlbare göttliche Autorität: Ihr muss als Gottes Unterweisung in allem geglaubt werden, was sie bekennt; ihr muss als Gottes Gebot gehorcht werden, in allem, was sie fordert; sie muss als Gottes Unterpfand in allem ergriffen werden, was sie verheißt.
- Der Heilige Geist, der göttliche Autor der Schrift, beglaubigt sie sowohl durch sein inneres Zeugnis, als auch, indem er unseren Verstand erleuchtet, um ihre Botschaft14 zu verstehen.
- Da die Schrift vollständig und wörtlich von Gott gegeben wurde, ist sie in allem, was sie lehrt, ohne Irrtum oder Fehler. Dies gilt nicht weniger für das, was sie über Gottes Handeln in der Schöpfung, über die Ereignisse der Weltgeschichte und über ihre eigene literarische Herkunft unter Gott aussagt, als für ihr Zeugnis von Gottes rettender Gnade im Leben Einzelner.
- Die Autorität der Schrift wird unausweichlich beeinträchtigt, wenn diese völlige göttliche Inspiration in irgendeiner Weise begrenzt oder missachtet oder durch eine Sicht der Wahrheit, die der Sicht der Bibel von sich selbst widerspricht, relativiert wird. Solche Abweichungen führen zu ernsthaften Verlusten sowohl für den Einzelnen, wie auch für die Kirche.[1]
Die Chicago-Erklärung zur Biblischen Irrtumslosigkeit[1]
Artikel 1.
- Wir bekennen, dass die normative Autorität der Heiligen Schrift die Autorität Gottes selbst ist und dass sie von Jesus Christus, dem Herrn der Kirche, bestätigt wird.
- Wir verwerfen die Berechtigung dafür, die Autorität Christi von der Autorität der Schrift zu trennen oder die eine der anderen entgegenzustellen.
Artikel 2
Wir bekennen, dass die Schrift die höchste schriftliche Norm ist, durch die Gott das Gewissen bindet und dass die Autorität der Kirche derjenigen der Schrift untergeordnet ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass kirchliche Bekenntnisse, Konzilien oder Erklärungen eine höhere oder gleichrangige Autorität gegenüber der Autorität der Bibel hätten.
Artikel 3
Wir bekennen, dass das geschriebene Wort in seiner Gesamtheit von Gott gegebene Offenbarung ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Bibel lediglich ein Zeugnis von der Offenbarung sei oder nur durch die Begegnung mit ihr Offenbarung werde oder dass sie in ihrer Gültigkeit von einer Antwort des Menschen abhängig sei.
Artikel 4
Wir bekennen, dass Gott, der die Menschheit in seinem Bild geschaffen hat, die Sprache als Mittel seiner Offenbarung benutzt hat.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die menschliche Sprache durch unsere Kreatürlichkeit so begrenzt sei, dass sie als Träger göttlicher Offenbarung ungeeignet sei. Wir verwerfen ferner die Auffassung, dass die Verdorbenheit der menschlichen Kultur und Sprache durch Sünde Gottes Werk der Inspiration vereitelt habe.
Artikel 5
Wir bekennen, dass Gottes Offenbarung in der Heiligen Schrift eine fortschreitende Offenbarung war.
Wir verwerfen die Auffassung, dass eine spätere Offenbarung, die eine frühere Offenbarung erfüllen mag, diese jemals korrigiere oder ihr widerspräche. Wir verwerfen ferner die Auffassung, dass irgendeine normative Offenbarung seit dem Abschluss des neutestamentlichen Kanons gegeben worden sei.
Artikel 6
Wir bekennen, dass die Schrift als Ganzes und alle ihre Teile bis zu den Worten des Urtextes von Gott durch göttliche Inspiration gegeben wurden.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Inspiration der Schrift in ihrer Ganzheit ohne ihre Teile oder in einigen Teilen ohne ihre Ganzheit recht bekannt werden könne.
Artikel 7
Wir bekennen, dass die Inspiration jenes Werk war, in dem Gott uns durch seinen Geist durch menschliche Schreiber sein Wort gab. Der Ursprung der Schrift ist Gott selbst. Die Art und Weise der göttlichen Inspiration bleibt zum größten Teil ein Geheimnis für uns.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Inspiration auf menschliche Einsicht oder einen höheren Bewusstseinszustand irgendeiner Art reduziert werden könne.
Artikel 8
Wir bekennen, dass Gott in seinem Werk der Inspiration die charakteristischen Persönlichkeiten und literarischen Stile der Schreiber, die er ausgewählt und zugerüstet hatte, benutzte.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Gott die Persönlichkeit dieser Schreiber ausgeschaltet habe, als er sie dazu veranlasste, genau die Worte zu gebrauchen, die er ausgewählt hatte.
Artikel 9
Wir bekennen, dass die Inspiration zwar keine Allwissenheit verlieh, aber wahre und zuverlässige Aussagen über alle Dinge, über welche die biblischen Autoren auf Gottes Veranlassung hin sprachen und schrieben, garantierte.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Begrenztheit oder das Gefallensein dieser Schreiber notwendigerweise oder auf andere Weise Verzerrungen oder Fehler in Gottes Wort eingeführt habe.
Artikel 10
Wir bekennen, dass die Inspiration streng genommen nur auf den autographischen Text der Schrift zutrifft, der aber durch die Vorsehung Gottes anhand der zur Verfügung stehenden Handschriften mit großer Genauigkeit ermittelt werden kann. Wir bekennen ferner, dass Abschriften und Übersetzungen der Schrift soweit Gottes Wort sind, als sie das Original getreu wiedergeben.
Wir verwerfen die Auffassung, dass irgendein wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens von dem Fehlen von Autographen betroffen sei. Wir verwerfen ferner die Ansicht, dass ihr Fehlen die Verteidigung der biblischen Irrtumslosigkeit nichtig oder unerheblich mache.
Artikel 11
Wir bekennen, dass die Schrift unfehlbar ist, da sie durch göttliche Inspiration vermittelt wurde, so dass sie, da sie weit davon entfernt ist, uns irrezuführen, wahr und zuverlässig in allen von ihr angesprochenen Fragen ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass es möglich sei, dass die Bibel zur gleichen Zeit unfehlbar ist und sich in ihren Aussagen irrt. Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit dürfen unterschieden, nicht aber voneinander getrennt werden.
Artikel 12
Wir bekennen, dass die Schrift in ihrer Gesamtheit irrtumslos und damit frei von Fehlern, Fälschungen oder Täuschungen ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass sich die biblische Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit auf geistliche, religiöse oder die Erlösung betreffende Themen beschränke und Aussagen im Bereich der Geschichte und Naturwissenschaft davon ausgenommen seien. Wir verwerfen ferner die Ansicht, dass wissenschaftliche Hypothesen über die Erdgeschichte mit Recht dazu benutzt werden dürften, die Lehre der Schrift über Schöpfung und Sintflut umzustoßen.
Artikel 13
Wir bekennen, dass es angemessen ist, Irrtumslosigkeit als theologischen Begriff für die vollständige Zuverlässigkeit19 der Schrift zu gebrauchen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass es angemessen sei, die Schrift anhand von Maßstäben für Wahrheit und Irrtum zu messen, die ihrem Gebrauch und ihrem Zweck fremd sind. Wir verwerfen ferner, dass die Irrtumslosigkeit von biblischen Phänomenen, wie dem Fehlen moderner technischer Präzision, Unregelmäßigkeiten der Grammatik oder der Orthographie, Beschreibung der Natur nach der Beobachtung, Berichte über Unwahrheiten, dem Gebrauch von Übertreibungen oder gerundeten Zahlen, thematischer Anordnung des Stoffes, unterschiedlicher Auswahl des Materials in Parallelberichten oder der Verwendung freier Zitate, in Frage gestellt werde.
Artikel 14
Wir bekennen die Einheit und innere Übereinstimmung der Schrift.
Wir verwerfen die Auffassung, dass angebliche Fehler und Widersprüche, die bis jetzt noch nicht gelöst wurden, den Wahrheitsanspruch der Bibel hinfällig machen würden.
Artikel 15
Wir bekennen, dass die Lehre von der Irrtumslosigkeit in der Lehre der Bibel über die Inspiration gegründet ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass man die Lehre Jesu über die Schrift mit dem Hinweis auf eine Anpassung [an die Hörer] oder auf irgendeine natürliche Begrenztheit seines Menschseins abtun könne.
Artikel 16
Wir bekennen, dass die Lehre von der Irrtumslosigkeit ein integraler Bestandteil des Glaubens der Kirche in ihrer Geschichte war.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Irrtumslosigkeit eine Lehre sei, die der scholastische Protestantismus erfand oder eine reaktionäre Position sei, die als Reaktion auf die negative Bibelkritik postuliert wurde.
Artikel 17
Wir bekennen, dass der Heilige Geist Zeugnis für die Schrift ablegt und den Gläubigen die Zuverlässigkeit des geschriebenen Wort Gottes versichert.
Wir verwerfen die Auffassung, dass dieses Zeugnis des Heiligen Geistes von der Schrift isoliert sei oder gegen die Schrift wirke.
Artikel 18
Wir bekennen, dass der Text der Schrift durch grammatisch-historische Exegese auszulegen ist, die die literarischen Formen und Wendungen berücksichtigt, und dass die Schrift die Schrift auslegt.
Wir verwerfen die Berechtigung jeder Behandlung des Textes und jeder Suche nach hinter dem Text liegenden Quellen, die dazu führen, dass seine Lehren relativiert, für ungeschichtlich gehalten oder verworfen oder seine Angaben zur Autorschaft abgelehnt werden.
Artikel 19
Wir verwerfen die Auffassung, dass ein solches Bekenntnis zum Heil notwendig sei. Wir verwerfen jedoch darüber hinaus auch die Auffassung, dass die Irrtumslosigkeit ohne schwerwiegende Konsequenzen, sowohl für den Einzelnen, als auch für die Kirche, verworfen werden könne.
Wir verwerfen die Auffassung, dass ein solches Bekenntnis zum Heil notwendig sei. Wir verwerfen jedoch darüber hinaus auch die Auffassung, dass die Irrtumslosigkeit ohne schwerwiegende Konsequenzen, sowohl für den Einzelnen, als auch für die Kirche, verworfen werden könne.
Die Chicago-Erklärung zur Biblischen Hermeneutik[2]
Artikel I
Wir bekennen, daß die normative Autorität der Heiligen Schrift die AutoritätGottes selbst ist und daß sie von Jesus Christus, dem Herrn der Kirche,bestätigt wird.
Wir verwerfen die Berechtigung dafür, die Autorität Christi von der Autoritätder Schrift zu trennen oder die eine der anderen entgegenzustellen.
Artikel 2
Wir bekennen, daß so, wie Christus Gott und Mensch in einer Person ist, dieSchrift unteilbar Gottes Wort in menschlicher Sprache ist.
Wir verwerfen die Auffassung, daß die bescheidene, menschliche Form derSchrift Fehlerhaftigkeit mit sich bringe, ebensowenig wie ja auch dieMenschlichheit Christi selbst in seiner Erniedrigung Sünde mit sich brachte.
Artikel 3
Wir bekennen, daß die Person und das Werk Jesu Christi das Zentrum dergesamten Bibel sind.
Wir verwerfen die Auffassung, daß irgendeine Auslegungsmethode, die denchristozentrischen Charakter der Schrift verwirft oder verdunkelt, richtig sei.
Artikel 4
Wir bekennen, daß der Heilige Geist, der die Schrift inspirierte, heute durchsie handelt, um Glauben an ihre Botschaft zu wirken.
Wir verwerfen die Auffassung, daß der Heilige Geist jemals einen Menschenetwas lehre, was der Lehre der Schrift widerspricht.
Artikel 5
Wir bekennen, daß der Heilige Geist Gläubige befähigt, sich die Schrift für ihrLeben anzueignen und darauf anzuwenden.
Wir verwerfen die Auffassung, daß der natürliche Mensch unabhängig vomHeiligen Geist in der Lage sei, die biblische Botschaft geistlich zu beurteilen.
Artikel 6
Wir bekennen, daß die Bibel Gottes Wahrheit auf sprachlichem Wegausdrückt, und wir bekennen, daß die biblische Wahrheit sowohl objektiv alsauch absolut ist. Wir bekennen ferner, daß eine Aussage wahr ist, wenn sieDinge so darstellt, wie sie wirklich sind, aber falsch ist, wenn sie die Faktenfalsch darstellt.
Wir verwerfen die Auffassung, daß, da die Schrift uns weise zum Heil machenkann, biblische Wahrheit (ausschließlich) im Sinne dieser Funktion definiertwerden sollte. Wir verwerfen ferner die Auffassung, daß Irrtum (ausschließlich)als vorsätzliche Irreführung definiert werden sollte.
Artikel 7
Wir bekennen, daß die Bedeutung, die in jedem biblischen Text ausgedrücktwird, eine einzige, bestimmte und unabänderliche Bedeutung ist.
Wir verwerfen die Auffassung, daß die Anerkennung dieser einen Bedeutungdie Vielfalt ihrer Anwendbarkeit ausschließe.
Artikel 8
Wir bekennen, daß die Bibel Lehren und Forderungen enthält, die auf alleKulturen und Situationen46 anzuwenden sind, und andere Forderungen, vondenen die Bibel selbst deutlich macht, daß sie nur auf bestimmte Situationenzutreffen.
Wir verwerfen die Auffassung, daß die Unterscheidung zwischenallgemeingültigen und besonderen Forderungen der Schrift aufgrund vonkulturellen und situationsbedingten Faktoren vorgenommen werden könne. Wirverwerfen ferner die Auffassung, daß die allgemeingültigen Forderungenjemals als kulturell oder situationsbedingt relativiert werden dürfen.
Artikel 9
Wir bekennen, daß der Begriff Hermeneutik, der in der Geschichte die Regelnder Exegese bezeichnet, berechtigterweise auf alles ausgedehnt werden kann,was zum Verstehen der Bedeutung der biblischen Offenbarung und ihrerKonsequenzen für unser Leben gehört.
Wir verwerfen die Auffassung, daß sich die Botschaft der Schrift aus demVerständnis des Auslegers ableiten ließe oder davon bestimmt werde.Deswegen verwerfen wir die Auffassung, daß die Horizonte des biblischenSchreibers und des Auslegers zu Recht soweit verschmelzen dürften, daß das,was der Text dem Ausleger mitteilt, nicht mehr letztlich von der zum Ausdruckgebrachten Bedeutung der Schrift beherrscht wird.
Artikel 10
Wir bekennen, daß die Schrift uns Gottes Wahrheit in Worten in einer großenVielfalt von literarischen Formen weitergibt.
Wir verwerfen die Auffassung, daß durch die Beschränkungen dermenschlichen Sprache die Schrift für die Vermittlung der Botschaft Gottesunzulänglich werde.
Artikel 11
Wir bekennen, daß Übersetzungen des Textes der Schrift die ErkenntnisGottes über alle zeitlichen und kulturellen Grenzen hinweg vermitteln können.
Wir verwerfen die Auffassung, daß die Bedeutung der biblischen Texte so engmit der Kultur, der sie entstammen, verbunden seien, daß ein Verstehenderselben Bedeutung in anderen Kulturen unmöglich sei.
Artikel 12
Wir bekennen, daß bei der Aufgabe, die Bibel zu übersetzen und sie imKontext jeder Kultur zu lehren, nur solche funktionellen Äquivalente verwendetwerden sollten, die dem Inhalt der biblischen Lehre getreu entsprechen.
Wir verwerfen die Berechtigung von Methoden, die entweder dieErfordernisse der interkulturellen Kommunikation nicht berücksichtigen oderden Sinn des Bibeltextes im Verlauf ihrer Anwendung verdrehen.
Artikel 13
Wir bekennen, daß ein Bewußtsein für die literarischen Kategorien derverschiedenen Teile der Schrift in Form und Stil für die rechte Exegese wichtigist, und deswegen schätzen wir die Erforschung dieser Gattungen als eine dervielen Disziplinen des Bibelstudiums.
Wir verwerfen die Auffassung, daß Gattungskategorien, die dieGeschichtlichkeit verneinen, zu Recht auf biblische Erzählungen angewandtwerden dürfen, die sich selbst als Tatsachenberichte darstellen.
Artikel 14
Wir bekennen, daß die biblischen Berichte über Ereignisse, Reden undAussprüche, auch wenn sie in einer Vielfalt von geeigneten literarischenFormen dargeboten werden, mit den geschichtlichen Tatsachenübereinstimmen.
Wir verwerfen die Auffassung, daß irgendwelche Ereignisse, Reden oderAussprüche, die in der Schrift berichtet werden, von den biblischen Schreibernoder von den Überlieferungen, die sie einbezogen, erfunden worden seien.
Artikel 15
Wir bekennen, daß es notwendig ist, die Bibel entsprechend ihres wörtlichen,also normalen Sinnes auszulegen. Der wörtliche Sinn ist der grammatisch-historische Sinn, das heißt, die Bedeutung, der der Schreiber Ausdruck verlieh.Die Auslegung entsprechend dem wörtlichen Sinn trägt Redewendungen und literarischen Formen, die sich im Text finden, Rechnung.
Wir verwerfen die Berechtigung jedes Zugangs zur Schrift, der ihrBedeutungen zuweist, die der wörtliche Sinn nicht unterstützt.
Artikel 16
Wir bekennen, daß zulässige Forschungsmethoden verwendet werden sollten,um den kanonischen Text und seine Bedeutung zu ermitteln.
Wir verwerfen die Auffassung, daß es gerechtfertigt sei, irgendeiner Methodeder Erforschung der Bibel zu gestatten, die Wahrheit oder Unversehrtheit dervom Schreiber ausgedrückten Bedeutung oder irgendeiner anderen Lehre derSchrift in Frage zu stellen.
Artikel 17
Wir bekennen die Einheit, Harmonie und innere Übereinstimmung der Schriftund erklären, daß sie selbst ihr eigener, bester Ausleger ist.
Wir verwerfen die Auffassung, daß die Schrift so ausgelegt werden dürfe, daßdadurch der Eindruck entsteht, ein Abschnitt korrigiere einen anderen oderspreche gegen ihn. Wir verwerfen die Auffassung, daß spätere Schreiber derSchrift ältere Abschnitte der Schrift falsch ausgelegt hätten, wenn sie diesezitierten oder sich auf sie bezogen.
Artikel 18
Wir bekennen, daß die Auslegung von Bibelstellen innerhalb andererBibelstellen immer richtig ist und niemals von der einen Bedeutung desinspirierten Textes abweicht, sondern diese vielmehr erläutert. Die eineBedeutung der Worte eines Propheten schließt das Verständnis dieser Wortedurch den Propheten ein, aber ist nicht auf dieses beschränkt. DieseBedeutung enthält notwendigerweise die Absicht Gottes, die sich in derErfüllung dieser Worte erweist.
Wir verwerfen die Auffassung, daß die Schreiber der Bibel immer die vollenKonsequenzen ihrer eigenen Worte verstanden hätten.
Artikel 19
Wir bekennen, daß jedes Vorverständnis, das der Ausleger an die Schriftheranträgt, im Einklang mit der Lehre der Schrift stehen und ihr zwecksKorrektur unterworfen sein sollte.
Wir verwerfen die Auffassung, daß von der Schrift erwartet werden müsse,daß sie sich fremden Vorverständnissen fügt, die mit ihr unvereinbar sind, wieNaturalismus, Evolutionismus, Wissenschaftsgläubigkeit, säkularerHumanismus oder Relativismus.
Artikel 20
Wir bekennen, daß, weil Gott der Autor aller Wahrheit ist, alle Wahrheiten,biblische wie außerbiblische, übereinstimmend und zusammenhängend sind,und daß die Bibel die Wahrheit spricht, wenn sie auf Fragen, die Natur,Geschichte oder irgend etwas anderes betreffen, zu sprechen kommt. Wirbekennen ferner, daß in einigen Fällen außerbiblische Angaben wertvoll zurKlärung dessen sind, was die Schrift lehrt und um falsche Auslegungenkorrigieren zu können.
Wir verwerfen die Auffassung, daß außerbiblische Ansichten jemals dieLehren der Schrift widerlegen oder Priorität über sie besitzen könnten.
Artikel 21
Wir bekennen, daß zwischen der speziellen und der allgemeinen OffenbarungHarmonie besteht und daher auch zwischen der biblischen Lehre und den dieNatur betreffenden Tatsachen.
Wir verwerfen die Auffassung, daß irgendwelche wirklich wissenschaftlichenFakten mit der wahren Bedeutung irgendeines biblischen Textes unvereinbarseien.
Artikel 22
Wir bekennen, daß 1. Mose 1-11 ebenso ein Tatsachenbericht ist wie derRest des Buches.
Wir verwerfen die Auffassungen, daß die Lehren von 1. Mose 1-11 mythischseien oder daß man sich auf wissenschaftliche Hypothesen über dieErdgeschichte oder den Ursprung der Menschheit berufen dürfe, um das, wasdie Schrift über die Schöpfung lehrt, umzustoßen.
Artikel 23
Wir bekennen die Klarheit der Schrift und besonders die Klarheit ihrerBotschaft über die Errettung von der Sünde.
Wir verwerfen die Auffassung, daß alle Abschnitte der Schrift gleichermaßenklar seien oder von gleicher Bedeutung für die Botschaft von der Erlösungseien.
Artikel 24
Wir bekennen, daß ein Mensch für das Verstehen der Schrift nicht von demUrteil von Bibelwissenschaftlern abhängig ist.
Wir verwerfen die Auffassung, daß ein Mensch die Früchte desfachmännischen Studiums der Schrift durch biblische Wissenschaftlerignorieren sollte.
Artikel 25
Wir bekennen, daß die einzige Art der Predigt, die die göttliche Offenbarungund ihre rechte Anwendung auf das Leben hinreichend weitergibt, diejenige ist,die den Text der Schrift als das Wort Gottes treu auslegt.
Wir verwerfen die Auffassung, daß der Prediger irgendeine Botschaft vonGott unabhängig vom Text der Schrift habe.
Die Chicago-Erklärung zur Anwendung der Bibel[1]
„Diese Erklärung ist die dritte und letzte einer Trilogie von Konferenzen, die der Internationale Rat für biblische Irrtumslosigkeit durchgeführt hat. Die erste Konferenz (26.–28. Oktober 1978) erarbeitete die Chicago-Erklärung zur biblischen Irrtumslosigkeit. Die zweite Konferenz (10.–13. Oktober 1982) führte zur Chicago-Erklärung zur Biblischen Hermeneutik.
Diese dritte und letzte Konferenz (10.–13. Dezember 1986) erarbeitete die ChicagoErklärung zur Anwendung der Bibel. Mit dieser Erklärung wurde die geplante wissenschaftliche Arbeit des Internationalen Rates für Biblische Irrtumslosigkeit abgeschlossen, da die Lehre von der Irrtumslosigkeit von vielen der führenden evangelikalen Wissenschaftler unserer Tage definiert, ausgelegt wurde und zur Anwendung kam.
Hinweis: Die Teilnehmer der dritten Konferenz unterzeichneten die folgende Erklärung mit den Artikeln des Bekennens und Verwerfens mit dem folgenden Vorwort:
„Als Teilnehmer der dritten Konferenz des Internationalen Rates für Biblische Irrtumslosigkeit unterschreibe ich diese Artikel als Ausdruck meiner Übereinstimmung mit ihrer grundsätzlichen Stoßrichtung.“
Artikel 1: Der lebendige Gott
Wir bekennen, dass der eine wahre und lebendige Gott der Schöpfer und Erhalter aller Dinge ist.
Wir bekennen, dass dieser Gott durch seine Offenbarung seiner selbst in seinem irrtumslos niedergeschriebenen Wort erkannt werden kann.
Wir bekennen, dass dieser eine Gott ewig in drei Personen existiert, in Vater, Sohn und Heiligem Geist, von denen jede ganz und gar Gott ist.
Wir bekennen, dass dieser lebendige, handelnde, redende Gott durch seinen Sohn Jesus Christus in die Geschichte eintrat, um der Menschheit Heil zu bringen.
Wir bekennen, dass der offenbarte Charakter und Wille Gottes das Fundament aller Moral ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die menschliche Sprache unzulänglich sei, um uns mitzuteilen, wer Gott ist und wie er ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Lehre der Dreieinigkeit ein Widerspruch sei oder auf einer nicht annehmbaren Ontologie beruhe.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Vorstellung von Gott dem modernen Denken angepasst werden sollte, in dem die Vorstellungen von Sünde und Heil keinen Platz haben.
Artikel 2: Der Retter und sein Werk
Wir bekennen, dass Jesus Christus wahrer Gott, vom Vater von Ewigkeit her gezeugt, und ebenso wahrer Mensch ist, vom Heiligen Geist gezeugt und von der Jungfrau Maria geboren.
Wir bekennen, dass die unauflösliche Verbindung der vollkommenen Gottheit mit dem vollkommenen Menschsein in der einen Person Jesu Christi für sein Heilswerk grundlegend ist.
Wir bekennen, dass Jesus Christus durch sein stellvertretendes Leiden, seinen stellvertretenden Tod und seine stellvertretende Auferstehung der einzige Retter und Erlöser der Welt ist.
Wir bekennen, dass durch Glauben allein in Jesus allein das Heil ist.
Wir bekennen, dass Jesus Christus, so wie er in der Schrift offenbart wird, das höchste Vorbild für ein gottesfürchtiges Leben ist, das in ihn und durch ihn unser ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Schrift irgendeine Verkündigung oder ein Angebot des Heils rechtfertige, als allein die, die sich auf dem Fundament des Heilswerkes des gekreuzigten und auferstandenen Christus gründen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass diejenigen, die ohne Christus sterben, im künftigen Leben errettet werden könnten.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Menschen, die zu einer rationalen Entscheidung fähig sind, ohne persönlichen Glauben an den biblischen Christus gerettet werden könnten
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Darstellung Jesu Christi als moralisches Vorbild ohne Hinweis auf seine Gottheit und seine stellvertretende Versöhnung der Lehre der Schrift gerecht werde.
Wir verwerfen die Auffassung, dass ein rechtes Verständnis der Liebe und Gerechtigkeit Gottes die Hoffnung auf eine universale Errettung rechtfertige.
Artikel 3: Der Heilige Geist und sein Werk
Wir bekennen, dass der Heilige Geist die dritte Person der dreieinigen Gottheit und dass sein Handeln für die Errettung von Sündern unentbehrlich ist.
Wir bekennen, dass wahre und erlösende Erkenntnis Gottes durch den Geist Gottes gegeben wird, wenn er das Wort der kanonischen Schriften, als deren Autor Gott an erster Stelle steht, beglaubigt und erleuchtet.
Wir bekennen, dass der Heilige Geist das Volk Gottes führt, indem er ihm Weisheit zur Anwendung der Schrift auf moderne Fragestellungen und auf das alltägliche Leben gibt.
Wir bekennen, dass die Lebendigkeit der Kirche in Anbetung und Gemeinschaft, ihre Treue im Bekenntnis, ihre Fruchtbarkeit im Zeugnis und ihre Kraft in der Mission direkt von der Kraft des Heiligen Geistes abhängig sind.
Wir verwerfen die Auffassung, dass irgendeine Sicht, die die wesensmäßige Dreipersonalität des einen Gottes in Frage stellt, mit dem Evangelium vereinbar sei.
Wir verwerfen die Auffassung, dass irgendeine Person unabhängig vom Heiligen Geist von Herzen sagen könne, dass Jesus Herr ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass der Heilige Geist seit dem apostolischen Zeitalter der Kirche jemals neue normative Offenbarungen gegeben habe oder jetzt gäbe.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Bezeichnung Erweckung auf irgendeine Bewegung in der Kirche angewandt werden sollte, die nicht ein tieferes Verständnis von Gottes Gericht und Gnade in Christus einschließt.
Artikel 4: Die Kirche und ihre Mission
Wir bekennen, dass die Inspiration des Heiligen Geistes der Bibel ihre kanonische Autorität verleiht und es die Aufgabe der Kirche war und ist, diese Autorität zu erkennen und zu bekennen.
Wir bekennen, dass Christus, der Herr, seine Kirche auf der Erde durch sein Wort und seinen Geist gegründet hat und regiert.
Wir bekennen, dass die Kirche apostolisch ist, da sie die Lehre der Apostel, die in der Schrift festgehalten werden, empfängt und auf ihnen gegründet ist und fortfährt, das apostolische Evangelium zu verkündigen.
Wir bekennen, dass die ausweisenden Kennzeichen der örtlichen Gemeinden ihr treues Bekennen und Verkündigen des Wortes Gottes und die verantwortliche Verwaltung der Taufe und des Mahls des Herrn sind.
Wir bekennen, dass Gemeinden in ihrer Ordnung ebenso dem Wort Christi untergeordnet sind, wie in ihrer Lehre.
Wir bekennen, dass sich Christen zusätzlich zu ihrem Einsatz in einer örtlichen Gemeinde in nebengemeindlichen Organisationen für besondere Dienste sehr wohl einsetzen dürfen.
Wir bekennen, dass Christus seine Kirche ruft, ihm durch ihre Anbetung, ihr Wachstum und ihr Zeugnis als sein Volk in dieser Welt zu dienen.
Wir bekennen, dass Christus seine Kirche in die ganze Welt sendet, um die sündige Menschheit zum Glauben, zur Umkehr und zur Gerechtigkeit aufzufordern.
Wir bekennen, dass die Einheit und Klarheit der Schrift uns ermutigt, zu versuchen, die lehrmäßigen Differenzen zwischen Christen zu lösen und so die Einheit der Kirche Christi offenbar zu machen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Kirche der Schrift apostolische Autorität verleihen könne.
Wir verwerfen die Auffassung, dass sich die Kirche durch den Willen und die Traditionen von Menschen konstituiert habe.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Kirche das Gewissen unabhängig vom Wort Gottes binden könne.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Kirche sich von der Autorität des geschriebenen Wortes Gottes freimachen und trotzdem weiter rechtmäßig (Kirchen-)Zucht im Namen Christi üben könne.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Kirche sich selbst an die Forderungen einer bestimmten Kultur anpassen könne, wenn solche Forderungen mit der biblischen Offenbarung in Konflikt geraten oder wenn sie die Freiheit des christlichen Gewissens einschränken.
Wir verwerfen die Auffassung, dass unterschiedliche kulturelle Situationen das biblische Prinzip der Gleichheit von Mann und Frau oder die biblischen Erfordernisse für ihre Rolle in der Kirche ungültig machen würden.
Artikel 5: Die Heiligkeit des menschlichen Lebens
Wir bekennen, dass Gott, der Schöpfer, Herr über alles menschliche Leben ist und die Menschheit unter Gott dafür verantwortlich ist, dieses zu bewahren und zu schützen.
Wir bekennen, dass die Heiligkeit des menschlichen Lebens in der Erschaffung der Menschheit im Bild und Gleichnis Gottes begründet ist.
Wir bekennen, dass das Leben eines Menschen mit der Empfängnis (Befruchtung) beginnt und bis zu seinem biologischen Tod währt. Deswegen sind Abtreibung (außer dort, wo die Fortsetzung der Schwangerschaft direkt das physische Leben der Mutter bedroht), Kindesmord, Selbstmord und Euthanasie Mord.
Wir bekennen, dass die strafrechtliche Sicht der sozialen Gerechtigkeit mit der Heiligkeit des menschlichen Lebens zu vereinbaren ist.
Wir bekennen, dass das Zurückhalten von Nahrung oder Wasser, um den Tod zu verursachen oder zu beschleunigen, eine Verletzung der Heiligkeit des Lebens darstellt.
Wir bekennen, dass es angesichts der fortschreitenden medizinischen Technologie, die die Unterscheidung zwischen Leben und Tod verdunkelt, wesentlich ist, dass jeder Grenzfall mit der größten Sorgfalt abgewogen wird, um die Heiligkeit des menschlichen Lebens zu bewahren.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Qualität des menschlichen Lebens Priorität vor seiner Heiligkeit habe.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Heiligkeit des vorgeburtlichen Lebens die Berechtigung notwendiger medizinischer Eingriffe zur Bewahrung des Lebens der schwangeren Mutter in Frage stelle.
Wir verwerfen die Auffassung, dass das Töten im Selbstverteidigungsfall, im Fall der vom Staat ausgeführten Todesstrafe oder in gerecht ausgetragenen Kriegen notwendigerweise eine Verletzung der Heiligkeit des menschlichen Lebens darstelle.
Wir verwerfen die Auffassung, dass diejenigen, die eine göttliche Grundlage für das Sittengesetz verwerfen, von der ethischen und sozialen Verpflichtung, unschuldiges menschliches Leben zu bewahren und zu schützen, ausgenommen seien.
Wir verwerfen die Auffassung, dass das Sterbenlassen ohne medizinische Intervention zur Verlängerung des Lebens immer eine Verletzung der Heiligkeit des Lebens sei.
Artikel 6: Ehe und Familie
Wir bekennen, dass der Zweck der Ehe die Verherrlichung Gottes und die Ausbreitung seines Königreiches auf der Erde in einer Institution ist, die für Keuschheit, Gemeinschaft, Fortpflanzung und christliche Erziehung von Kindern sorgt.
Wir bekennen, dass, weil die Ehe als ein heiliger Bund unter Gott Mann und Frau als ein Fleisch vereint, Kirche und Staat Treue gegenüber Gottes Absicht, dass sie ein beständiger Bund sein soll, verlangen sollten.
Wir bekennen, dass in der von Gott eingesetzten Eheordnung der Ehemann als Haupt der liebende Diener und Führer seiner Frau ist und die Ehefrau als Beistand in sich unterordnender Gemeinschaft ein vollwertiger Partner ihres Mannes ist.
Wir bekennen, dass die liebende Pflege und Erziehung der Kinder eine von Gott eingesetzte Pflicht der Eltern ist und Gehorsam eine von Gott eingesetzte Pflicht der Kinder gegenüber den Eltern.
Wir bekennen, dass die Kirche die Verantwortung hat, die Familie zu fördern.
Wir bekennen, dass das Ehren der Eltern eine lebenslange Pflicht aller Menschen ist und dies die Verantwortung für die Versorgung alter Menschen einschließt.
Wir bekennen, dass die Familie viele Funktionen wahrnehmen sollte, die gegenwärtig gemeinhin vom Staat wahrgenommen werden.
Wir verwerfen die Auffassungen, dass Vergnügen und Selbsterfüllung die Grundlage der Ehe seien und dass Schwierigkeiten ein vertretbarer Grund zum Bruch des Ehebundes seien.
Wir verwerfen die Auffassung, dass das biblische Eheideal entweder von einem Paar, das ohne den, dem Gesetz, entsprechenden Ehebund zusammenlebt, oder von irgendeiner Form des Zusammenlebens von Gleichgeschlechtlichen oder Gruppen erfüllt werden könne.
Wir verwerfen die Auffassung, dass der Staat das Recht habe, Sichtweisen von Ehe und Familie zu legitimieren, die den biblischen Maßstäben entgegenstehen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass sich verändernde soziale Bedingungen jemals die von Gott eingesetzte Aufgabe von Ehe und Familie überholt oder hinfällig werden ließen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass der Staat das Recht habe, die in der Bibel den Eltern übertragene Verantwortungsbereiche an sich zu reißen.
Artikel 7: Scheidung und Wiederheirat
Wir bekennen, dass die Ehe von Adam und Eva als eine lebenslängliche, monogame Beziehung das Vorbild für alle Ehen der Menschheit ist.
Wir bekennen, dass Gott Ehemann und Ehefrau in jeder, als Bund geschlossenen und vollzogenen, Ehe vereint und Übertreter des Bundes moralisch zur Verantwortung ziehen wird.
Wir bekennen, dass, weil das Wesen des Ehebundes die lebenslängliche Hingabe an den Bundespartner ist, die Behandlung des Scheiterns einer Ehe wenigstens zu Beginn das Ziel einer Versöhnung der Partner und die Wiederherstellung der Ehe haben sollte.
Wir bekennen, dass Gott Scheidung hasst, ganz gleich, wie sie motiviert ist.
Wir bekennen, dass, obwohl Gott Scheidung hasst, in einer sündigen Welt Trennung manchmal ratsam und Scheidung manchmal unausweichlich ist.
Wir bekennen, dass Gott bußfertigen Sündern vergibt, und zwar auch solchen, die durch Zertrennung der Ehe gesündigt haben.
Wir bekennen, dass die örtliche Gemeinde die Verantwortung hat, solche unter Gemeindezucht zu stellen, die die biblischen Ehemaßstäbe verletzen, die Bußfertigen mit Erbarmen wieder aufzunehmen und treu die Gnade denen zu verkündigen, deren Leben durch den Zerbruch ihrer Ehe gezeichnet ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass innerhalb der Schrift irgendein Widerspruch zum Thema Scheidung und Wiederheirat existiere.
Wir verwerfen die Auffassung, dass es Sünde sei, sich von einem promiskuitiven oder Missbrauch treibenden Ehepartner zu trennen oder getrennt von ihm zu leben.
Artikel 8: Sexuelle Verirrungen
Wir bekennen, dass die Schrift Gottes Maßstäbe für sexuelle Beziehungen offenbart und alle Abweichungen davon Sünde sind.
Wir bekennen, dass sexueller Verkehr nur in einer verschiedengeschlechtlichen Ehebeziehung zulässig ist.
Wir bekennen, dass Gottes Gnade in Christus Männer und Frauen von der Bindung an davon abweichende sexuelle Praktiken befreien kann, gleich ob sie heterosexuell oder homosexuell sind, und dass die Kirche Verantwortung dafür übernehmen muss, solche Mitglieder in ein Leben, das Gott ehrt, wieder aufzunehmen.
Wir bekennen, dass Gott Homosexuelle ebenso wie andere Sünder liebt und dass man der Versuchung zur Homosexualität in der Kraft Christi zur Verherrlichung seiner Gnade ebenso widerstehen kann wie anderen Versuchungen.
Wir bekennen, dass Christen Barmherzigkeit, Güte und Vergebung im Dienst der Gnade Gottes an solchen, deren Leben von sexuellen Verirrungen gezeichnet ist, ausüben sollen.
Wir bekennen, dass menschliche Erfüllung nicht an der Erfüllung sexueller Wünsche hängt. Hedonismus und verwandte Philosophien, die eine promiskuitive Sexualität fördern, sind falsch und führen zum Untergang.
Wir bekennen, dass Pornografie das Wohlergehen der einzelnen, der Familien und ganzer Gesellschaften bedroht und dass es die Pflicht der Christen ist, zu versuchen, deren Produktion und Verbreitung zu verhindern.
Wir verwerfen die Auffassung, dass das Praktizieren von Homosexualität jemals Gott gefallen könne.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Vererbung, Kindererziehung oder andere Umwelteinflüsse abweichendes sexuelles Verhalten entschuldigen könnten.
Wir verwerfen die Auffassung, dass sexuelle Belästigung und sexueller Missbrauch von Kindern im Allgemeinen und inzestuöse Beziehungen im Besonderen jemals gerechtfertigt sein könnten.
Wir verwerfen die Auffassung, dass es hoffnungslos sei, Befreiung vom Praktizieren der Homosexualität oder von anderen sexuellen Verirrungen zu suchen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Verdammung ohne Erbarmen oder Erbarmen ohne die Anwendung der Wahrheit der Schrift in zuversichtlicher Hoffnung eine Hilfe für die Heilung von sexuellen Verirrungen seien.
Artikel 9: Der Staat unter Gott
Wir bekennen, dass Gott die staatliche Regierung als ein Instrument seiner allgemeinen Gnade eingesetzt hat, um die Sünde einzudämmen, die Ordnung zu erhalten und Gerechtigkeit und allgemeines Wohlergehen zu fördern.
Wir bekennen, dass Gott der staatlichen Regierung das Recht gibt, Zwangsgewalt zur Verteidigung und Ermutigung derer, die das Gute tun, und zur gerechten Bestrafung derer, die das Böse tun, anzuwenden.
Wir bekennen, dass es zulässig und wünschenswert ist, dass Christen sich an der staatlichen Regierung beteiligen und sich zum Fürsprecher für die Verabschiedung von Gesetzen machen, die in Übereinstimmung mit Gottes moralischem Gesetz dem allgemeinen Wohl dienen.
Wir bekennen, dass es die Pflicht der Christen ist, für die staatlichen Autoritäten zu beten und ihnen zu gehorchen, außer wenn ein solcher Gehorsam ein Verletzen des moralischen Gesetzes Gottes beinhaltet oder die von Gott eingesetzte Verantwortung zum christlichen Zeugnis in Frage stellt.
Wir bekennen, dass Regierungen die Verantwortung vor Gott haben, Gesetze zu verabschieden und durchzusetzen, die im Einklang mit Gottes moralischem Gesetz stehen, soweit mitmenschliche Beziehungen davon betroffen sind.
Wir bekennen, dass Christi Herrschaft über die Kirche durch sein Wort nicht mit der Macht, die er staatlichen Regierungen gibt, vermischt werden darf. Solche Vermischungen verfälschen die Reinheit des Evangeliums und verletzen das Gewissen des Einzelnen.
Wir bekennen, dass, wenn Familien oder Gemeinden ihre von der Bibel definierten Pflichten vernachlässigen und so das Wohlergehen ihrer Mitglieder aufs Spiel setzen, der Staat rechtmäßig eingreifen darf.
Wir verwerfen die Auffassung, dass der Staat das Recht habe, die Autorität in anderen, von Gott eingesetzten Bereichen des Lebens, insbesondere der Kirche und der Familie, an sich zu reißen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass das Königreich Gottes durch die Zwangsgewalt der staatlichen Regierung errichtet werden könne.
Wir verwerfen die Auffassung, dass der Staat das Recht habe, freiwillige Gebete und andere freiwillige religiöse Handlungen zu einer angemessenen Zeit in den öffentlichen Schulen zu verbieten.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Einsetzung einer bestimmten Regierung durch Gott unabhängig von der gerechten und treuen Ausführung der Pflichten durch diese Regierung einen besonderen Segen mit sich bringe.
Wir verwerfen die Auffassung, dass der Glaube an Gott eine notwendige Voraussetzung für den Dienst in der staatlichen Regierung sei oder sein Fehlen die gesetzliche Autorität der Regierenden zunichte mache.
Wir verwerfen die Auffassung, dass das Königreich Gottes durch die Macht der staatlichen Regierung errichtet werden könne.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Regierung das Recht habe, seinen Bürgern bestimmte Gebete oder Formen der Religionsausübung vorzuschreiben.
Artikel 10: Gesetz und Gerechtigkeit
Wir bekennen, dass die Schrift der einzige unfehlbare Bericht über die unabänderlichen moralischen Prinzipien ist, die einer gesunden Rechtsprechung und einer angemessenen Philosophie der Menschenrechte zugrunde liegen.
Wir bekennen, dass Gott sein Bild in das Herz aller Menschen eingeprägt hat, so dass sie ihm moralisch für ihre Handlungen als Einzelne und als Mitglieder der Gesellschaft verantwortlich sind.
Wir bekennen, dass Gottes offenbartes Gesetz, die moralische Natur der Menschheit und die menschliche Gesetzgebung dazu dienen, die gefallene politische Ordnung vor Chaos und Anarchie zu schützen und die Menschheit auf die Notwendigkeit der Erlösung in Jesus Christus hinzuweisen.
Wir bekennen, dass das Evangelium nicht zum Gesetz gemacht werden kann und das Gesetz Sünder nicht retten kann.
Wir verwerfen die Auffassung, dass der Gesetzespositivismus oder irgendeine andere humanistische Gesetzesphilosophie in der Lage sei, die Notwendigkeit von absoluten Maßstäben für Gesetz und Gerechtigkeit zu erfüllen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass irgendeine Person oder Gesellschaft Gottes Maßstäbe erfülle, so dass sie vor dem Tribunal der absoluten Gerechtigkeit Gottes sich selbst rechtfertigen könnte.
Wir verwerfen die Auffassung, dass irgendeine politische, wirtschaftliche oder soziale Ordnung frei von den tödlichen Konsequenzen der Erbsünde oder in der Lage sei, eine utopische Lösung oder einen Ersatz für die perfekte Gesellschaft anzubieten, die Christus allein bei seinem Zweiten Kommen errichten wird.
Artikel 11: Krieg
Wir bekennen, dass Gott Frieden und Gerechtigkeit zwischen den Nationen wünscht und Aggressionskriege verurteilt.
Wir bekennen, dass auf Gesetz gegründete Staaten das Recht und die Pflicht haben, ihr Gebiet und ihre Bürger gegen Aggression und Unterdrückung durch andere Mächte zu verteidigen, was die Vorbereitung für eine angemessene Zivilverteidigung der Bevölkerung einschließt.
Wir bekennen, dass Regierungen für eine berechtigte Verteidigung ihres Gebietes und ihrer Bürger nur gerechte Mittel des Krieges einsetzen sollten.
Wir bekennen, dass Krieg führende Staaten sich auf jedem nur erdenklichen Wege dafür einsetzen sollten, Schäden für Zivilisten gering zu halten.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Sache Christi mit irdischen Waffen verteidigt werden könne.
Wir verwerfen die Auffassung, dass es Christen verboten sei, bei der Verteidigung von auf Gesetz gegründeten Staaten Waffen zu tragen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass das unterschiedslose Abschlachten von Zivilisten eine moralische Form der Kriegsführung sein könne.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Umstände der modernen Kriegsführung das Recht und die Pflicht der staatlichen Regierung zur Verteidigung ihres Gebietes und ihrer Bürger zunichte mache.
Artikel 12: Diskriminierung und Menschenrechte
Wir bekennen, dass Gott, der Mann und Frau in seinem Bild geschaffen hat, allen Menschen grundlegende Rechte geschenkt hat, die auf der natürlichen und der geistlichen Ebene zu schützen, zu erhalten und zu fördern sind.
Wir bekennen, dass alle Menschen letztlich vor Gott für den Gebrauch dieser Rechte verantwortlich sind.
Wir bekennen, dass Christen die Rechte anderer hochachten und verteidigen müssen, während sie [gleichzeitig] bereit sind, ihre eigenen Rechte zum Wohle anderer aufzugeben.
Wir bekennen, dass Christen ermahnt werden sollen, dem barmherzigen Vorbild Jesu nachzufolgen, indem sie die Lasten derer tragen, deren Menschenrechte beschnitten wurden.
Wir verwerfen die Auffassung, dass irgendein sogenanntes Menschenrecht, das die Lehre der Schrift verletzt, rechtmäßig sei.
Wir verwerfen die Auffassung, dass irgendeine Handlung annehmbar sei, die das natürliche oder geistliche Leben einer Person angreift oder beschneidet, indem sie die Menschenrechte dieser Person verletzt.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Alter, Behinderung, wirtschaftliche Nachteile, Rasse, Religion oder Geschlecht als Grundlage für Diskriminierungen jemals die Versagung der Ausübung oder des Genusses der Menschenrechte rechtfertigen könnten.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Elitebewusstsein oder der Griff nach der Macht mit Christi Ruf, unsere Rechte seinem Dienst zu weihen, zu vereinbaren seien.
Artikel 13: Wirtschaft
Wir bekennen, dass man gültige, wirtschaftliche Prinzipien in der Schrift finden kann, die einen unerlässlichen Bestandteil einer christlichen Weltanschauung und Lebensauffassung bilden sollten.
Wir bekennen, dass materielle Reichtümer ein Segen von Gott sind, deren man sich in Dankbarkeit erfreuen sollte, und sie als Haushalterschaft unter Gott verdient, verwaltet und mitgeteilt werden sollten.
Wir bekennen, dass Christen von ihren Finanzen Opfer zur Unterstützung des Werkes der Kirche Gottes bringen sollten.
Wir bekennen, dass der Gebrauch der persönlichen und materiellen Mittel zur Verkündigung des Evangeliums sowohl für die Errettung der verlorenen Menschheit, als auch zur Überwindung der Armut notwendig ist, wo diese durch die Zugehörigkeit zu nichtchristlichen Religionssystemen gefördert wird.
Wir bekennen, dass das tätige Erbarmen über die Armen und Unterdrückten eine Verpflichtung ist, die Gott allen Menschen auferlegt, besonders denen, die über Reichtümer verfügen.
Wir bekennen, dass der Besitz von Reichtum seinen Besitzern Verpflichtungen auferlegt.
Wir bekennen, dass die Geldliebe eine Wurzel großer Übel ist.
Wir bekennen, dass menschliche Verdorbenheit, Habgier und der Wille zur Macht wirtschaftliche Ungerechtigkeit begünstigen und die Sorge um die Armen untergraben.
Wir bekennen, dass die Bibel das Recht des Privatbesitzes als eines Verwalteramtes unter Gott bekräftigt.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Schrift irgendeine Wirtschaftswissenschaft direkt lehre, obwohl es Prinzipien der Wirtschaft gibt, die aus der Schrift abgeleitet werden können.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Schrift lehrt, dass Mitleid mit den Armen ausschließlich durch ein bestimmtes wirtschaftliches System zum Ausdruck gebracht werden müsse.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Schrift lehre, dass Geld und Reichtum in sich böse sind.
Wir verwerfen die Auffassungen, dass die Schrift wirtschaftlichen Kollektivismus oder wirtschaftlichen Individualismus unterstütze.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Schrift den Gebrauch von Kapital zum Erwirtschaften von Einkommen verbiete.
Wir verwerfen die Auffassung, dass das richtige Zentrum der christlichen Hoffnung materieller Wohlstand sei.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Christen ihre Finanzmittel vorrangig zur eigenen Befriedigung einsetzen sollten.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Errettung von Sünden notwendigerweise wirtschaftliche und politische Befreiung einschließe.
Artikel 14: Arbeit und Ruhe
Wir bekennen, dass Gott die Menschheit in seinem Bild geschaffen und in seiner Gnade sowohl für die Arbeit, als auch für die Ruhe befähigt hat.
Wir bekennen, dass in jeder ehrenhaften Arbeit, wie niedrig sie auch sein mag, Gott mit und durch den Arbeitenden wirkt.
Wir bekennen, dass Arbeit die göttlich eingesetzte Art und Weise ist, wie wir Gott verherrlichen und für das Nötige sowohl für uns als auch für andere sorgen sollen.
Wir bekennen, dass Christen so gut sie können, arbeiten sollen, um Gott zu gefallen.
Wir bekennen, dass die Menschen sich jeder Autorität, die in ihrem Bereich der Arbeit vorhanden ist, sowohl demütig unterordnen, als auch diese gerecht ausüben sollen.
Wir bekennen, dass Menschen in ihrer Arbeit zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit trachten und dabei von ihm in der Befriedigung ihrer materiellen Bedürfnisse abhängig sein sollen.
Wir bekennen, dass der Lohn eine gerechte Gegenleistung ohne Diskriminierung für die getane Arbeit sein sollte.
Wir bekennen, dass Ruhe im rechten Gleichgewicht mit Arbeit von Gott eingesetzt wurde und man sich zu seiner Ehre daran erfreuen soll.
Wir bekennen, dass Arbeit und ihre Ergebnisse nicht nur zeitlichen, sondern auch ewigen Wert haben, wenn sie zur Ehre Gottes getan und gebraucht werden.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Menschen ihre Arbeit zur eigenen Erfüllung und Befriedigung verfolgen würden, anstatt Gott dienen und gefallen zu wollen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die Reichen mehr Recht auf Ruhe hätten, als die Armen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass bestimmte Arten der Arbeit Menschen in Gottes Augen einen höheren Wert gäben als anderen Menschen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Christen entweder die Ruhe geringschätzen oder zum eigentlichen Ziel [der Arbeit] machen sollten.
Artikel 15: Reichtum und Armut
Wir bekennen, dass der gerechte und liebende Gott sich in besonderer Weise um die Armen in ihrer Not sorgt.
Wir bekennen, dass Gott sein Volk zur verantwortungsvollen Haushalterschaft sowohl ihres Lebens als auch ihres Besitzes aufruft.
Wir bekennen, dass aufopferungsvolle Anstrengungen, andere aus Armut, Unterdrückung und Leiden zu befreien, ein Kennzeichen christlicher Jüngerschaft sind.
Wir bekennen, dass die Reichen ebenso wenig habgierig wie die Armen neidisch sein sollten.
Wir verwerfen die Auffassung, dass wir uns zu Recht Jünger Christi nennen dürften, wenn wir die aktive Sorge für die Armen, Unterdrückten und Leidenden, insbesondere derer, die zur Familie der Glaubenden gehören, vermissen lassen.
Wir verwerfen die Auffassung, dass wir Reichtum und Armut immer als Maßstab für unsere Treue Christus gegenüber nehmen dürften.
Wir verwerfen die Auffassung, dass es für Christen notwendigerweise falsch sei, reich zu sein oder wenn einige mehr als andere besitzen.
Artikel 16: Die Verwaltung der Umwelt
Wir bekennen, dass Gott die physikalische Umwelt zu seiner eigenen Herrlichkeit und zum Guten seiner menschlichen Geschöpfe erschaffen hat.
Wir bekennen, dass Gott die Herrschaft über die Schöpfung an die Menschheit delegiert hat.
Wir bekennen, dass die Menschheit wertvoller als die übrige Schöpfung ist.
Wir bekennen, dass die Herrschaft der Menschheit über die Erde dieser die Verantwortung für den Schutz des Lebens und der Ressourcen auf der Erde auferlegt.
Wir bekennen, dass Christen verantwortungsvolle wissenschaftliche Forschung und ihre Anwendung in der Technologie begrüßen sollten.
Wir bekennen, dass die Verwaltung der Erde des Herrn den produktiven Gebrauch der Ressourcen einschließt, die immer so weit wie möglich wieder ersetzt werden sollten.
Wir bekennen, dass die vermeidbare Verschmutzung der Erde, der Luft, des Wassers oder des Weltraums unverantwortlich ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass der Kosmos ohne die Menschheit ohne Wert sei.
Wir verwerfen die Auffassung, dass die biblische Sicht die verschwenderische Ausbeutung der Natur legitimiere oder dazu ermutige.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Christen die gegen die Kultur gerichtete Verwerfung der Wissenschaft begrüßen sollten oder den fälschlichen Glauben, dass die Wissenschaft die Hoffnung der Menschheit ist.
Wir verwerfen die Auffassung, dass Einzelne oder Gesellschaften die Ressourcen des Universums zu ihrem eigenen Vorteil auf Kosten anderer Menschen und Gesellschaften ausbeuten sollten.
Wir verwerfen die Auffassung, dass eine materialistische Weltanschauung eine angemessene Grundlage für die Anerkennung der Werte und Bedeutung der Umwelt bieten könne.
Literaturhinweise
T. Schirrmacher, Die drei Chicagoerklärungen zur biblischen Irrtumslosigkeit, Hermeneutik und Anwendung, Verlag für Kultur und Wissenschaft 20093
ebd,: http://www.reformatio.de/bekenntnisse/Chicago.pdf
https://bibelbund.de/wp-content/uploads/2014/03/CHICAGO-Erkl%C3%A4rung.pdf
Einzelhinweise und Quellen
Anmerkungen
Quellenangaben
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Schirrmacher, Thomas; Bibeltreue in der Offensive - Die drei Chicagoerklärungen zur biblischen Irrtumslosigkeit, Hermeneutik und Anwendung; Verlag für Kultur und Wissenschaft 2009<sup>3</sup>
- ↑ https://bibelbund.de/wp-content/uploads/2014/03/CHICAGO-Erkl%C3%A4rung.pdf (Abgerufen am 22.03.2022)