Fußreflexzonenmassage

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Idee

Die Fußreflexzonenmassage beruht auf der Vorstellung, dass bestimmte Bereiche der Fußsohle (Reflexzonen) Körperorganen zugeordnet sind und durch Massieren der Bereiche eine Wirkung auf die Organe ausgeübt werden kann. Die Organe würden sich demnach in den Reflexzonen spiegeln. Die Wirkung auf die Organe wird mit Nervenbahnen begründet, die den gesamten Körper durchziehen und so die Organe gezielt durch Stimulation der entsprechenden Fußbereiche angesteuert werden können. So sollen beispielsweise die Milz über den linken Rand des Mittelfußes erreicht werden, oder die Ohren über die Mitte des dritten Zehengliedes. Für diese Aufteilung existiert keinerlei wissenschaftlicher Nachweis.

Ursprünge

Die moderne Form der Fußreflexzonenmassage geht auf den amerikanischen Arzt Wiliam Fitzgerald (1872-1942) zurück, der die Methode zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte. Laut eigenen Angaben hatte er die Methode bei den amerikanischen Ureinwohnern entdeckt und weiterentwickelt. Fitzgerald teilte den Körper in zweimal fünf Längszonen und drei Querzonen ein Er glaubte, dass man von jeder Stelle einer Zone alle Organe erreichen kann, die in dieser Zone liegen.

Die Ursprünge reichen aber weiter zurück. Die der Fußreflexzonenmassage zugrunde liegende Vorstellung entspringt der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM), die auch davon ausgeht, dass der Körper von einem Netzwerk aus Energiebahnen und Meridianen durchzogen ist, die einzelnen Organen zugeordnet sind. Eine spirituelle Energie, nämlich das „Qi“, welches auch schon aus anderen fernöstlichen Methoden wie dem Tai Chi, Feng Shui, Reiki, QiGong oder Shiatsu, sowie der Akupunkturlehre bekannt ist, sei dieser Vorstellung nach im Körper in einem ständigen Fluss befindlich. Störungen oder Blockaden dieses Energieflusses würden zu Krankheit oder Schwäche führen. Religiöse Grundlage der TCM ist der Daoismus, der von einem alldurchdringenden Prinzip ausgeht, einem Urgrund, welcher die Schöpfung durch die gegensätzliche Dualität des Yin und Yang hervor gebracht habe.

Plausibilität

Die Einteilung des Körpers in Längs- und Querzonen ist willkürlich und kann durch die moderne Wissenschaft nicht bestätigt werden. Auch gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass der gesamte Körper in den Reflexzonen repräsentiert ist. Gerade die Füße werden bei vielerlei Aktivitäten, wie Spazierengehen, Wandern, Fahrrad fahren oder Sport an den verschiedensten Stellen beansprucht, so dass ständig irgendwelche Organe einer Dauerbehandlung unterzogen wären, wenn der Ansatz der Fußreflexzonenmassage stimmen würde. Die Angaben der Vertreter der Fußreflexzonenmassage, wo genau sich die einzelnen Organe an der Fußsohle abbilden sollen, weichen voneinander ab. Die Vermutungen über die Krankheitsursachen sind nach heutigem Stand des Wissens nicht haltbar und führen zu falscher oder ungenügender Behandlung und teilweise schwerwiegender Krankheiten.

Bei Personen mit Problemen der Knochen und Gelenke im Bereich der Füße und Unterschenkel sollte eine Fußmassage mit Vorsicht angewendet werden. Falschdiagnosen sind zu erwarten und in der Folge Falschbehandlungen möglich. Dass Fehldiagnosen durch Fußreflexzonenmasseure ein Risiko darstellen, Gesunde als krank und Kranke als gesund zu erklären, ist wiederholt dokumentiert worden.

Bei akuten Infektionskrankheiten und Fieber sollte Fußreflexzonenmassage nicht angewendet werden, da vegetative Erregung durch die Therapie die Beschwerden verstärken kann. Bei offenen Wunden an Füßen und Unterschenkeln ist Fußreflexzonenmassage ebenfalls nicht anzuraten.

Risiken und unerwünschte Wirkungen

Durch das Verfahren

Nach Fußreflexzonenmassage kann Müdigkeit auftreten, die Füße können schmerzempfindlich werden. Starke Schmerzreize an den Füßen können Reaktionen wie Schweißausbrüche und vermehrte Blasen- und Darmtätigkeit auslösen, sie können eine Änderung der Regelblutung bewirken und einen Kreislaufkollaps hervorrufen.

Hinweise

Für Schwangerschaft und Stillzeit
 In der Schwangerschaft sollte Fußreflexzonenmassage nicht angewendet werden, da sie die Gebärmuttertätigkeit anregen kann.

Zur Verkehrstüchtigkeit

Wenn nach Fußreflexzonenmassage Müdigkeit auftritt, sollten zur Sicherheit kein Fahrzeug gelenkt, keine Maschinen bedient und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichtet werden.

Bewertung

Die Eignung der Fußreflexzonenmassage als Diagnosemethode ist nicht belegt. Die Risiken sind vordergründig gering, durch die esoterischen Anleihen ist eine okkulte Belastung aber nicht auszuschließen. Die Nutzen-Risiko-Abwägung fällt aufgrund des fehlenden Wirksamkeitsnachweises negativ aus. Als diagnostische Methode muss die Fußreflexzonenmassage als „nicht geeignet“ bewertet werden.

Gottesbild

Aus christlicher Sicht stehen sich bei der Fußreflexzonenmassage zwei miteinander unvereinbare Gottesbilder gegenüber. Das daoistische Gottesbild geht von einem unpersönlichen Prinzip aus. Durch Yin und Yang sei der Kosmos im Spannungsfeld entgegen gesetzter Kräfte entstanden, die harmonisiert werden sollen. So sei im Licht auch immer ein Anteil Dunkelheit vorhanden, im Tag auch immer ein Anteil Nacht. Das widerspricht dem persönlichen Schöpfergott (1 Mose 1,1), von dem es heisst: „Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist, und gar keine Finsternis in ihm ist.“ (1. Joh 1,5 ELB)

Nicht im „Qi“, sondern im stofflichen Blut ist nach biblischer Auffassung das Leben enthalten: „Denn die Seele des Fleisches ist im Blut“ (3 Mose 17,11 ELB). Das einzige spirituelle Betätigungsfeld nach dem Willen Gottes ist für den Menschen in der Anbetung Gottes, der Verherrlichung Jesu Christi und dem geistlichen Leben zu sehen. Weitergehende spirituelle Betätigung geht an Gott vorbei und führt ein in ein magisch-okkultes Weltbild, in der es um unpersönliche Energien und okkulte Kräfte geht. Hiervor möchte Gott uns bewahren.