Geistheiler

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Geistheiler

Eine verbreitete Skepsis gegenüber den Möglichkeiten der modernen Medizin führt zu einem steigenden Interesse an alternativen Heilmethoden, unter anderem an den Angeboten sogenannter Geistheiler. Umfragen zufolge glauben rund 30% der Deutschen, dass es Menschen mit übernatürlichen Heilkräften gibt. Etwa 3 Millionen Bundesbürger suchen regelmäßig bei professionellen Geist- und Wunderheilern Rat und Hilfe.

Medien, Heiler, Magier und Schamanen bieten ihre Hilfe an, um durch Handauflegung, durch magisch aufgeladene Substanzen (Wasser, Asche, Edelsteine) kosmische Heilenergie, feinstoffliche Schwingungen, magnetische Heilkraft oder „Heiligen Geist“ zu übertragen. Fühlten sich Heiler früher zumeist als von übernatürlichen Mächten berufene und befähigte Ausnahme, kann heute jeder in Wochenend-Seminaren oder in Selbstschulung zum Wundertäter avancieren. Jeder soll mit entsprechender Anleitung in der Lage sein, kosmische Heilenergien durch sich fließen zu lassen oder die eigenen Potentiale zur geistigen Heilung in sich zu entwickeln. Die zahlreichen Ausbildungsangebote zum geistigen Heiler reichen von einer mehrwöchigen Schulung (z.Zt. 13 000 EUR) bis zur Multimedia-DVD für den Heimcomputer (198 EUR).

In den meisten traditionellen Religionen Afrikas, Asiens und Südamerikas sind Heiler fest integriert. Der weitaus größte Teil der gegenwärtigen europäischen Heilerszene bezieht seine Konzepte aus dem Schamanismus. Sowohl die japanischen Neureligionen als auch die afroamerikanischen Kultgemeinschaften Candomble und Macumba, der karibische Voodoo und die Unabhängigen Afrikanischen Kirchen (Zionistische Kirchen, Aladura- Kirchen) bieten Geistheilung an, deren Methoden sich nur minimal von früheren schamanistischen und animistischen Heilungsritualen unterscheiden. Noch haben diese Gruppen in Europa einen relativ geringen Einfluss. Hierzulande überwiegen ähnlich strukturierte esoterische und charismatische Heilungsangebote. Auch hier wird der spirituelle Hintergrund der Krankheit beschworen, deren Ursache der Heiler Kraft seiner übernatürlichen Verbindung beseitigen kann. Je nach religiösem Hintergrund der Heilungsveranstaltung wird die Übertragung der vorgeblich geistigen Heilkraft mit unterschiedlichen Vokabeln beschrieben und von leicht variierten Zeremonien begleitet. Oft wird durch ein längeres Vorprogramm die Spannung gesteigert, durch die Vorstellung des eigenen Heilkonzepts steigt die Erwartungshaltung, längere rhythmische Musik erzeugt eine tranceartige Atmosphäre, spezifische Accessoires (außergewöhnliche Kleidungsstücke, magisch aufgeladene Kleider, exotischer Schmuck usw.) wollen das Besondere der Situation hervorheben, dann tritt schließlich der Heiler auf. Die in einer emotional aufgeladenen Atmosphäre empfundenen körperlichen Erleichterungen sind zumeist nur von kurzer Dauer und sind auffällig häufig bei psychosomatischen Erkrankungen zu beobachten. Eine längerfristige Betreuung der Geheilten fehlt zumeist, ebenso eine zuverlässige statistische Auswertung echter und vorgeblicher Heilungen. Bei den meisten Heilern ist auch ein deutliches finanzielles Interesse zu beobachten, das natürlich spirituell verschleiert wird: Die weitere Arbeit des Heilers soll ermöglicht, anderen Kranken soll geholfen oder Gott soll durch die Spende gedankt werden.

Einige Geistheiler und ihre Methoden

In Brasilien und auf den Philippinen ist die Geistchirurgie oder Logurgie weit verbreitet. Auch im Westen bekannt wurden unter anderen der Filipino Agpaoa und der Brasilianer J.P.Freitas. Sie geben vor, den feinstofflichen Körper (Ätherleib) zu behandeln. Da Geist und Körper in direkter Verbindung miteinander stünden, würde jede spirituelle Manipulation am Geistleib auch den physischen Körper beeinflussen. Unabhängig von der rein medizinischen Diagnose soll mit Hilfe magischer Methoden der spirituelle Schaden behoben werden, der jeder Krankheit zugrunde liege. Einige Geistchirurgen operieren auch real mit Skalpell und Tupfer, aber ohne medizinische Vorkenntnis, allein unter der Anleitung jenseitiger Geister, manchmal unter dem Einfluss bereits verstorbener Ärzte. Einigen dieser Geisterchirurgen konnten zwischenzeitlich Manipulationen und Betrug nachgewiesen werden. Leichtgläubige Patienten und deren Angehörige ließen sich durch „plötzlich” auftauchendes Blut oder Körpergewebe täuschen, das später als Schweinedarm, Hundehoden und Schafblut identifiziert wurde.

In Deutschland praktizieren etwa 10 000 Geist- und Wunderheiler. Darunter befinden sich Prominente, die in Talkshows vor einem Millionenpublikum für ihre Dienstleistungen werben, Ärzte, Apotheker, Psychologen und Theologen, die ihre Therapien durch Geistheilungen zu ergänzen versuchen, und Heilkundige im Nebenerwerb, die gelegentlich sogar gratis in der engeren Bekanntschaft ihre geistigen Energien zum Einsatz bringen.

Gertrud Bertschinger- Eicke (Uriella), Gründerin der christlichen Sekte Fiat Lux, vertreibt neben rund 600 „spagyrischen” und „kosmischen” Heilmitteln vor allem wundertätiges „Athrumwasser”. Sie versteht sich als Kanal für den Athrumstrahl, eine heilsame göttliche Lebensessenz. Dank dieser übernatürlichen Kraft sei sie in der Lage, normales Leitungswasser in Athrumwasser zu verwandeln, indem sie dasselbe 21 Minuten mit einem Silberlöffel in Linksdrehung umrühre. Wer seine Füße für 21 Minuten in dieses Wunderwasser stelle, dessen „Krankheitsstoffe” werden durch die Fußsohlen aus dem Körper gezogen, ehe sie sich in den Organen festzusetzen vermögen. Sogar radioaktive Verstrahlung soll so neutralisiert werden können. Mit ihren Heilpräparaten setzt Uriella jährlich mehrere Millionen EUR um.

Der Danziger Heiler Bruno Gröning (1906-1959) soll auch noch nach seinem Tod zahlreiche Wunder wirken. Über kleine Stanniolkügelchen (aus Schokoladenpapier), die Gröning zu Lebzeiten mit seinem Sperma (!) spirituell aufgeladen habe, könnten auch heute noch Menschen in den Genuss seines „Heilstroms” kommen. Die Bruno- Gröning- Freundeskreise werben auf Esoterikmessen, durch den Film „Der Wunderapostel” und in den Medien für ihren Heiler.

Der Berliner Wunderheiler Eli Lasch und der afrikanische Geistheiler „Papa Elie” traten Ende der 90er Jahre mehrfach in Fernsehtalkshows auf, insbesondere bei Margarethe Schreinemakers. Lasch durfte seine „Heilenergie” über den Bildschirm zu den Zuschauern fließen lassen, von denen 76% angaben, „etwas” gespürt zuhaben. Einige gaben an, ihre Kopfschmerzen seien plötzlich verschwunden, ein teilweise Gelähmter wollte sich wieder bewegen können. „Papa” Elie” wollte den Schauspieler Günther Strack von einem schweren Leiden geheilt haben, der starb jedoch kurze Zeit nach dieser Behandlung.

Anna Schmitz aus Kalterherberg versteht sich als Gesundbeterin: „Ich kümmere mich vor allem um Verbrennungen, aber kann auch andere Leiden lindern, zum Beispiel Augenschmerzen.” Sie versteht sich als bewusste Christin und besucht jeden Sonntag den Gottesdienst. Die „göttliche” Heilbegabung bekam sie von ihrem Onkel übertragen, den sie noch regelmäßig am Grab besucht und ihn um seine Hilfe für die Verbrannten bittet. Wenn Menschen Anna Schmitz um Hilfe bitten, betet sie drei Tage für die entsprechende Person, nimmt ein Kreuz in die Hand und bläst auf die Wunde. Dann tritt meistens eine Heilung ein.

Der Gesundbeter Hans Meierhofer will auch aus der Kraft Gottes heilen. Eine seiner Spezialitäten ist die Beseitigung von Warzen. „Freitag ist der beste Tag dafür. Dazu muss der Mond abnehmen.” Im Allgemeinen geht er folgendermaßen vor: Zuerst wird ein Gebet gesprochen, dann dreimal auf die Warze geblasen und drei Kreuzzeichen gemacht. Zuletzt spricht Meierhofer: „Was ich seh`, das ist eine Sünd`, und was ich greif`, das verschwindt.” (Walter Ohler: Sanfte Medizin bei Fliege, Tutzing 2002, S.169-172)

Vor über 20 Jahren fühlte sich der österreichische Karl F. zum Heiler berufen (Moos, S.39-49). Er versteht sich als Katholik und schamanisch tätiger Christ. Im Laufe der Jahre hat er den Kontakt zu seinen Hilfsgeistern ausgebaut, die übernatürliche Krankheitsursachen beheben können. Er heilt a. durch das Kraftholen über einen Verbündeten (Stein, Pflanze), einen Helfer, der für den Klienten geistig aufgeladen wird, b. durch Extraktion, d.h. durch Entfernung eines störenden Aspekts aus dem Geistkörper des Kranken und die Auffüllung des entstandenen Vakuums und c. durch die Rückholung von Seelenteilen. Karl F. Versteht sich als Mittler zwischen einer geistigen und einer weitgehend deckungsgleichen materiellen Wirklichkeit. Die sichtbaren Ursachen für Krankheiten können verschieden sein: Viren, Bakterien, Stress, seelische Unausgeglichenheit. Die geistlichen Ursachen sind laut Karl F. zumeist Kraftmangel, Blockierung oder Fehlen eines Seelenteils. Heilungsvoraussetzung für den Heiler ist der Glaube an und das Vertrauen der Patienten auf die Wirksamkeit geistiger Kräfte. Zum Heilen gehören für ihn die dunklen und die hellen Kräfte gleichermaßen, denn „heil” ist jemand dann, wenn ein Gleichgewicht zwischen beiden besteht.

Auch der Gesundbeter Emil B. versteht sich als christlicher Heiler (Moos, S.49-61). Schon seine Eltern verfügten über paranormale Fähigkeiten. Mit den Jahren begann er sich intensiv mit verschiedenen östlichen Heilmethoden, mit Radiästhesie (Rutengehen) und Spruchheilen (Wenden, Blutstillen) zu beschäftigen. Mit Halluzinogenen versetzte er sich in Trance, um Kontakt zu den Geistern zu bekommen. Emil B. Ist überzeugt, dass jeder Mensch Hilfsgeister, sogenannte „Spirits” hat. Über seine Spirits kann er geistige und körperliche Heilung bewirken. Wenn Emil B. über Foto und Geburtsdatum einer Person verfügt, kann er die notwendige spirituelle Heilung auch aus der Entfernung durchführen. Mit einem Pendel diagnostiziert er die Krankheitsursachen. Auf diese Weise habe er sogar schon Krebs- und AIDS- Patienten geheilt. Alle Krankheiten haben nach Emil B. psychosomatische Ursachen, vor allem die mangelnde Rücksichtnahme auf die Spirits, auf Gott, auf die Verstorbenen, auf die Mitmenschen und auf sich selbst. Eine Besserung oder Heilung ist für viele Menschen Auslöser für ein weiter reichendes spirituelles Interesse. „Durch die positive Erfahrung lernt der Patient, darauf zu vertrauen, und versucht es bei neuen Problemen wieder, einfach, weil es schon einmal geholfen hat.”

Für den katholischen Heiler Albert G. (Moos, S.61-69) besteht kein wirklicher Unterschied zwischen schamanischer, christlicher und Reiki- Heilung, alle greifen auf dieselben Energien zurück. Wie er die Kräfte nennt, mit denen er arbeitet, hängt sehr von dem Kreis ab, in dem er sich bewegt. Er passt sich in der Sprache seinem Publikum an. In schamanischen Gruppen redet er von Spirits, in Reiki- Seminaren von göttlichen Energien und im christlichen Umfeld vom Heiligen Geist. Die Diagnose bekommt Albert G. durch übernatürliche Eingebung. „Ich mache die Augen zu, stelle mich auf den Klienten ein, lasse über ihn ein Bild aufsteigen und dieses Bild behandle ich dann, wie ich spüre, dass ich es tun soll.” Um klare Bilder zu sehen und deutliche Stimmen zu hören, reibt sich Albert G. die Stirn oder stimuliert sich musikalisch, dadurch erreicht er einen tranceähnlichen Zustand. Krankheiten hängen für den Heiler zumeist mit einer psychisch- geistlichen Unausgeglichenheit zusammen. Wirklich negative jenseitige Kräfte gibt es nach Albert G. nicht, dabei handele es sich zumeist um verirrte positive Energie. Der Heiler ist davon überzeugt, dass nichts Negatives dabei herauskommen kann, wenn man mit der jenseitigen Welt und den übernatürlichen Geistern in Verbindung tritt. Geschädigt werden höchstens die, die eine willentliche Allianz mit den Spirits ablehnen.

Auch für den Geistheiler Peter S. sind die Namen der angezapften Energien gleichgültig.

„Ich weiß, dass die Christuskraft eine sehr starke Sache ist. Also stehe ich durchaus auf dem Boden des Christentums, halte aber die schamanischen Kräfte mit denen des Christentums für absolut kompatibel. Die islamischen Kräfte sind kompatibel, ... auch die tibetanischen Kräfte. Wer heilt, hat Recht, und was hilft, ist gut ... Es kommt alles von außen, von oben, von Gott, von der universellen Energie.” (Moos, S.69-86)

Andere Geistheiler werben für sich mit folgenden Versprechungen: „Shaman-Willee: Schamane - Heilpraktiker - Künstler. Entdecke deine schamanische Kraft! ...” / „Erfahrene Geistheilerin. Praxis für geistiges Heilen im Großraum Stuttgart ...” / „Fernheilung. Wissenschaftliche Studien beweisen jetzt Wirkung bei Fernheilung! Krankheit oder Sorgen? Hilfe durch Fernheilung ...” / „Geistheilung, Blockadenlösung, Energieausgleich, Lebensberatung, Kartenlegen und mehr ...” / „Ivan Gellner Esoterischer Heiler für alle Krankheiten mit langjähriger Erfahrung. ...” / „Heilenergieübertragung des Geistheilers und Fernheilers hilft bei vielen Krankheiten ...”

Im evangelikalen Umfeld machen insbesondere charismatische Heiler auf sich aufmerksam, deren Auftreten sich oftmals nur wenig von dem anderer Wunderheiler unterschiedet. In diesem Zusammenhang auch in Europa bekannt sind: Agnes Sanford, William Branham, John Wimber, Oral Roberts, Kenneth E. Hagin, Benny Hinn, Rodney M. Howard-Browne, Paul Yonggi Cho, Reinhard Bonnke und Charles Ndifon. Auch Gruppen wie die „Vineyard-Gemeinden” und „Wort und Geist” inszenieren exklusive Heilungsveranstaltungen ähnlich denen anderer esoterischer Heiler.

Nachweis des Betrugs

Was von der wissenschaftlichen Wirksamkeit der Heiler zu halten ist, belegt z.B. ein Test, der vom schweizerischen Fernsehen in vier Sendungen dokumentiert wurde: Der Test wurde in der Praxis des prominenten griechischen Geistheilers Christos Drossinakis vom 28.08. bis 26.10.1994 in Frankfurt durchgeführt. Wunderheilung konnte in keinem einzigen Fall bewiesen werden, lediglich geringe Besserung, die sich als Placebo-Effekt erklären lassen.

Als Betrüger konnte der österreichische Wunderheiler Leonhard Hochenegg entlarvt werden: Um den „Heilstrom“, den Betroffene bei Handauflegung von Wunderheilern wie einen elektrischen Stromstoß erleben, zu imitieren, brachte Hochenegg im Absatz seines rechten Schuhs zwei Akkumulatoren an, verbunden mit einem Schalter in der Schuhspitze, den er bei Handauflegung mit der großen Zehe betätigte. Die Wirkung war ähnlich wie die bei anderen, auch charismatischen Heilern: Menschen zuckten „wie unter einem Stromschlag” zusammen, manche fielen nach der Berührung um (Fallen auf den Rücken). Trotz seiner Enttarnung zählt Hochenegg weiter Prominenz zu seiner Kundschaft, so z.B. Boris Becker und Prinz Charles (laut Eigenwerbung).

Nur verhältnismäßig wenige Wunderheiler werden strafrechtlich erfolgt, da viele Heiler ihre Versprechen bewusst unklar formulieren oder sich auf Religionsfreiheit berufen. Auch klagen nur wenige Patienten. Manchen ist es peinlich, so gutgläubig gewesen zu sein, andere suchen die Schuld bei sich („zu wenig geglaubt”), viele starben auch einfach im Laufe der Behandlungen. Ein Wunderheiler, der sich als „Pneumotherapeut” ausgab und „Geistheilung auf astraler Ebene” anbot, wurde vom Bundesgerichtshof zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Er faltete über den Patienten die Hände und machte ein Kreuzzeichen über deren Stirn. Dafür nahm er monatlich zwischen 9 und 10 000 Euro „Spenden” ein. Das Amtsgericht Bonn verurteilte eine Geistheilerin zu einer hohen Geldstrafe, die gegen Honorar Fernheilungen vorgenommen hat. Dazu genügte ein Foto des Kranken und das entsprechende Geld. Das Amtsgericht Gelsenkirchen-Buer verurteilte einen Elektriker zu zwei Jahren Freiheitsstrafe, weil er zu Phantasiepreisen wertlose Amulette und Tinkturen vertrieb („Magisch-spirituelle Weissmagie”), die von Nervenleiden, Sexualproblemen, Kurzsichtigkeit und Krebs heilen sollten.

In Italien ist Geistheilen seit 1996 verboten. In der Folge wurden zahlreiche Service-Nummern für „esoterische Beratung“ gekappt. In der Begründung betonen die Gerichte, dass es Pflicht der Justiz sei, Menschen vor Scharlatanerie und Okkultismus zu schützen. Rund 20% der Italiener hatten bis dahin regelmäßig die Hilfe eines professionellen Geist- oder Wunderheilers in Anspruch genommen.

Menschliche Manipulationen

Dank des hohen, ihnen entgegengebrachten Vertrauens gelingt es Heilern immer wieder, mit großen Versprechungen, wilden Behauptungen und pseudowissenschaftlichen Erklärungen Hilfe suchende Menschen an sich zu binden. Manche berufen sich auf subjektive, ausgewählte und leicht zu fälschende Dankschreiben geheilter Patienten, andere berichten von einer direkten Berufung durch Gott, wieder andere verweisen auf höhere geistige Autoritäten aus dem Jenseits.

So teilte der imaginäre Indianerhäuptling White Eagle über das britische Medium Grace Cook mit, wie geistiges Heilen funktioniere: Der Heiler solle seinen Magnetismus „in Gestalt von Licht” durch seine Hände in den Ätherleib des Patienten strömen lassen. „Lichtstrahlen, welche die physischen Atome des Patienten durchfließen und die dunklen Flecken der Verstopfung und Stauungen ... von dem Patienten abziehen. Konzentriere dich dann mit tiefem innerem Frieden auf die glorreiche, heilende Sonne. Spüre, wie das Licht in deinem Herzzentrum als Flamme im Herzen der ewigen Sonne - des Kosmischen Christus - brennt. Lass diese reine Flamme durch jede Zelle deines Seins erstrahlen, solange bis du selbst und der Patient eingehüllt sind in einen fast unvorstellbar reichen Glanz des Lichtes.” (nach: Colin Goldner: Die Psychoszene, 1997, S.509) Offensichtlich ist diese wohlklingende Aneinanderreihung symbolträchtiger Begriffe logisch und medizinisch weitgehend nichtssagend. Trotzdem vertrauen Patienten solchen Erklärungen oftmals ohne die notwendige Skepsis.

In einem Gedankenexperiment gibt Harald Wiesendanger Antwort auf die Frage:

„Was ist das für eine geheimnisvolle Energie, die Ihr Heiler auf Sie ‚überträgt‘, in Sie ‚hineinleitet‘, in Ihnen ‚fließen lässt‘? Falls er mit fernöstlicher Philosophie einigermaßen vertraut ist, wird er sie Ihnen vielleicht als ‚Qi‘ vorstellen, jene allgegenwärtige Lebensenergie, die das gesamte Universum erfüllt. Von dem ungehinderten, harmonischen Fluss dieses Qi soll die Gesundheit abhängen... Aber kennt Ihr Heiler auch Qa? Qa ist der kosmische Gegenspieler von Qi. Was Qi aufbaut, vitalisiert, erhält, wachsen und harmonisch ineinander greifen lässt, das trachtet Qa zu zerstören, zu zersetzen, zu destabilisieren, zu vernichten, auszulöschen. Beide durchdringen alles, was ist... Ebenso wie Qi, so durchdringt auch Qa den menschlichen Körper. In ihm fließt Qa durch ein unsichtbares Netzwerk von Bahnen, die im Yoga ‚nadis‘, in der altchinesischen Medizin ‚Meridiane‘ heißen....

Vor allem an Überschüssen und Staus von Qa liegt es übrigens, wenn Geistheilungen misslingen oder sich verzögern; Ungleichgewichte in der Qa- Energiebilanz sind der tiefere Grund dafür, dass Kranke oft selbst dann sterben müssen, wenn ein fähiger Geistheiler den Qi- Strom längst wieder harmonisiert hat. Und wie oft sterben auch hoch entwickelte Qi- Meister qualvoll an Krankheiten, die unmöglich hätten ausbrechen können, wenn das Geheimnis eines gesunden, langen Lebens allein in Qi liegen würde? Hier hat Qa unheilvoll gewirkt. Deshalb sollte jeder geistigen Behandlung eine innere Qa- Reinigung vorausgehen... Wie Laotse sagt: ´Nur wo Qa nicht ist, kann Qi sein. Nur wo Qa gebannt ist, kann Qi heil machen‘. Hätte ich vom Bücherschreiben die Nase voll und beschlösse, fortan als ‚Qa- Reiniger‘ den esoterischen Therapiemarkt zu bereichern – ich könnte zweifellos mit ausgebuchten Seminaren rechnen und ein einträgliches Geschäft daraus machen, geschickte Werbung und Rhetorik vorausgesetzt. Die meisten Teilnehmer würden unter meiner Anleitung mit Sicherheit nicht nur an das Qa- Prinzip glauben, sondern es sinnlich erleben lernen. Den wenigen Skeptikern, die trotz aller Anstrengung nichts empfinden, würde ich mangelnde Sensibilität, Verkrampftheit und Verstandesblockaden unterstellen... Mit Sicherheit hätte ich bald sie ersten ‚Wunderheilungen‘ zu vermelden... Zum Beweis dafür würde ich stapelweise überschwängliche Dankesbriefe geheilter Patienten vorlegen“. Aber:

„Qa ist ein Hirngespinst. Alles, was Sie darüber soeben gelesen haben, ist frei erfunden... Wie alle Formen geistigen Heilens, die mit mysteriösen ‚Energien‘ zu arbeiten behaupten, so hätten auch ‚Qa‘- Behandlungen zweifellos mitunter heilsame Wirkungen: Placebo-Wirkungen, ausgelöst durch einen starken Glauben der Behandelten, den suggerierte ‚Erlebnisse‘ noch verstärken können“ (Wiesendanger, S. 404f).

Andre Kole, weltweit bekannter Trick-Künstler und Illusionist schreibt in „Miracles or Magic?“ (Wunder oder Trickkunst?):

„Tatsache ist, dass es sich bei einem großen Teil dessen, was heute bei vielen Glaubensheilungs- Veranstaltungen anscheinend passiert, nicht um Heilungen durch Gott, sondern um Trickkunst handelt... Eines der Probleme, denen ich bei Diskussionen um die Echtheit von Heilungen und anderen Phänomenen immer wieder begegne, ist, dass die meisten Menschen unterschätzen, was mittels Trickkunst tatsächlich erreichbar ist... Ich habe zusammen mit dem bekanntesten Illusionisten der Welt, David Copperfield, Trickeffekte entwickelt wie z. B. das freie Schweben über dem Grand Canyon, die sichtbare Dematerialisation durch die Chinesische Mauer, das Verschwindenlassen der Freiheitsstatue, sowie einen 40 Tonnen schweren Personenwaggon des Orientexpresses abheben und in der Luft verschwinden zu lassen... So unglaublich sich diese Illusionen anhören, müssen wir stets bedenken, dass nichts Übernatürliches daran ist. Ich könnte jedem erklären, wie wir diese Illusion erreichen, und innerhalb weniger Minuten wäre er oder sie in der Lage, die Methode nachzuvollziehen... Viele Christen können einfach nicht glauben, dass jemand sich derart tief herablässt, dass er sogar Trickkunst und Täuschung bei etwas verwendet, das als heilige, religiöse Heilungsaktion ausgegeben wird... Uns allen, ob wir Christen sind oder nicht, ist die Neigung der Neugier und des Erlebnistriebs eigen, und deshalb wünschen wir, Übernatürliches zu sehen und zu erleben. Wir möchten glauben, dass das, was wir sehen, echt ist, und so setzen wir unsere Beurteilungsmaßstäbe herab, sobald es um Jenseitiges geht. Wenn irgendetwas auf ernsthafte oder ehrfürchtige Weise und in einer Atmosphäre, in der Ehrlichkeit selbstverständlich ist, dargeboten wird, ganz gleich wie unsinnig oder unglaublich es auch sein mag, ist es eine Tatsache, dass selbst die intelligentesten und geistlich kritischsten Menschen durch eine schlaue und geschickte Vorführung von Trick und Täuschung hinters Licht geführt werden können...“ (Richard Mayhue, Dein Glaube hat dich geheilt, S.36 f).

Wunderheiler behaupten, von Gott eingegebenes Wissen über fremde Personen zu haben, z.B. Krankheiten zu kennen bzw. deren wunderbare Heilung während einer Heilungsveranstaltung. Sie nennen das „Worte der Erkenntnis“. Der Zauberkünstler James Randi hat in seinem Buch „The Faith Healers“ (Die Glaubensheiler) sowohl „plumpe“ als auch „geradezu geniale“ Methoden von Wunderheilern dokumentiert. Randi beweist, dass in allen von ihm untersuchten Fällen sog. „Deckmänner“ bzw. Ehefrauen von „Heilern“ vor den Veranstaltungen Informationen in kurzen Gesprächen mit Besuchern gesammelt und diese auf elektronischem Wege oder über Kärtchen an die „Heiler“ weitergegeben hatten. Randi beweist weiter, dass z.B. Rollstuhlfahrer, die als „geheilt“ durchs Publikum liefen, entweder zwar leidend, aber nicht auf einen Rollstuhl angewiesen waren oder gesunden Personen vor den Großveranstaltungen Rollstühle gegeben worden waren.

George Peters, Prof. am Theological Seminary, Dallas, untersuchte Berichte von „Totenerweckungen“. Er stellt fest, dass die Vokabel „Tod“ entweder für Koma oder Bewusstlosigkeit stand. Bei diesen Berichten von „Totenerweckungen“ handelte es sich also nur um Wiederbelebungen. Peters fasst zusammen, dass die Erweckten „ihrem Gebrauch des Wortes Tod und ihrem Verständnis von Tod zufolge Totenerweckungen erlebt hatten. Nach meinem Verständnis von Tod waren keine solchen Wunder geschehen“ (Richard Mayhue, S.64f).

Bewertung von Geistheilung

Zweifelsfrei gibt es von Gott gewirkte Wunderheilungen. Sie sind biblisch bezeugt und es gibt sie auch heute noch. Bevor aber einer Wunderheilung Glauben geschenkt wird, sollten auch mögliche natürliche Erklärungen erwogen sowie Betrug und Okkultismus ausgeschlossen werden.

Emotionale Erfahrungen in Heilungsveranstaltungen geben nur unzureichend Auskunft über die Glaubwürdigkeit und Echtheit des entsprechenden Heilers. Ähnliche ekstatische Gefühle empfinden die Teilnehmer von schamanischen und offensichtlich okkulten Heilungen. Konzentration auf das monotone Schlagen einer Trommel oder eine gleichmäßig meditative Musik bewirken eine Veränderung des Alltagsbewusstseins hin zu einem außergewöhnlichen Bewusstseinszustand, der durch EEG- Messungen nachweisbar ist.

„Forscher haben entdeckt, dass ein bestimmter Rhythmus, der bei Ritualen überall auf der Welt geschlagen wird (4-7 Schläge pro Sekunde), mit den Frequenzen der Aktionspotenziale im Gehirn übereinstimmt, die mit spontanen Vorstellungen, ekstatischen Zuständen und kreativen Einfällen zusammenhängen.” (Hirshberg & Barasch, S. 331)

Erfolge von Geistheilern lassen sich als Placebo-Effekt, Betrug, Autosuggestion, als dämonisch bewirkt oder aus göttlicher Kraft erklären. Die Geister sind sehr genau zu prüfen (1. Joh 4,1; s.u.)!

Harald Wiesendanger warnt als Präsident des Dachverbandes Geistiges Heilen (DGH) vor übertriebenen Versprechungen von „Wunderheilern“ und rät:  „Gehen Sie zuerst zum Arzt, ehe Sie einen Heiler aufsuchen... Lassen Sie jede ‚übersinnliche‘ Diagnose ärztlich überprüfen... Brechen Sie nie, eines Geistheilers wegen, ärztliche Behandlungen ab ...Glauben Sie keinem, der Ihnen sofortige, vollständige Heilung verspricht... Wehren Sie sich gegen Suggestionen...“ (H. Wiesendanger, Das große Buch vom geistigen Heilen, S. 398f).

Um das Angebot eines Geistheilers bewerten zu können, muss zuerst die Glaubwürdigkeit der entsprechenden Person überprüft werden: Benutzt der Heiler falsche Titel?, Ist er schon einmal wegen Betrugs überführt worden?, Hat der Heiler einen vorbildlichen Lebenswandel? Ist sein Honorar angemessen?, Stellt er sein Vorhaben durchsichtig dar? usw. Darüber hinaus sollten neutrale Untersuchungen zur statistischen Wirksamkeit des Heilers eingeholt werden. Bedenklich sind an dieser Stelle Heiler, die vorgeben, alle gesund zu machen oder diejenigen, bei denen kaum jemand wirklich geheilt wird, bzw. die Heilung nur kurzzeitig andauert.

Geistheiler und christlicher Glaube

Können bei einem Heiler echte Heilungen nachgewiesen werden, die sich nicht nur auf Selbstsuggestion und Placebo- Effekt zurückführen lassen, muss der geistliche Ursprung der Heilkraft analysiert werden. Offensichtlich ist nicht jede übernatürliche Heilung auf Gottes Eingreifen zurückzuführen. Auch die im Namen Jesu gewirkten Heilungen sind keine Garantie für ein Wirken Gottes: „Viele werden an jenem Tage zu Mir sagen: ‚HERR, haben wir nicht in Deinem Namen viele Wunder gewirkt?‘ Dann werde Ich ihnen offen erklären: ‚Niemals habe Ich euch gekannt! Weichet von Mir, ihr Übeltäter!‘“ (Mt 7,12 f). Schon der Apostel Paulus mahnte: „Lege keinem voreilig die Hände auf und mache dich nicht fremder Sünden mit schuldig. Halte dich selbst rein“ (1 Tim 5,22).

Die weitgehende Ähnlichkeit schamanischer, okkulter und christlich verbrämter Heilungsangebote sollte überzeugte Christen skeptisch stimmen. Zuweilen sind sich nicht einmal die Heiler darüber bewusst, mit welcher Kraft sie wirklich wirken. Die bei Geistheilungen zu beobachtenden körperlichen Reaktionen werden auch in ethnologischer und religionswissenschaftlicher Literatur beschrieben. Dortige Schamanen und Heiler berufen sich aber auf Götter und Kräfte, die im Gegensatz zu den biblischen Offenbarungen stehen. Die meisten Heilungen gehen einher mit Phänomenen der Ekstase, Besessenheit, Geisteserfüllung bzw. mit dem Gastnehmen von Geistern, Personen oder Seelen im Körper des gerade handelnden Heilers. Manchmal übertragen sich Ekstase und Geistesbesessenheit auch auf die teilnehmenden Personen.

Von biblischer Seite aus wird empfohlen, die Herkunft eines Geistes oder einer Kraft an deren Welt- und Menschenbild zu überprüfen (Röm 16,17; Gal 1,8; 1Joh 4,2f). Es sollte überprüft werden, ob die Aussagen und das Leben des Heilers weitgehend im Einklang mit der Bibel stehen: Sollen mit der angebotenen Therapie „kosmische Kraft“, „kosmische Energie“, „Qi“ (Ki oder Chi) vermittelt bzw. nutzbar gemacht werden? Zielt die Behandlung auf „gute Schwingungen“ oder „Harmonie mit der Natur und dem Kosmos“? Welches Gottesbild steht hinter dem Heilverfahren? Sind für ihn alle Religionen bzw. Kräfte gleichgültig? Glaubt der Heiler an Jesus Christus, den menschgewordenen Sohn Gottes, oder aber an einen unpersönlichen „universellen Christus“ oder an eine unpersönliche Kraft? Betrachtet sich der Therapeut als „Kanal“, „Medium“, „Mittler“ von unsichtbaren Wesen oder Verstorbenen, die sich ihm offenbaren? Ist das Ziel der Heilung „Selbsterlösung“ oder „Selbstvergöttlichung“? Steht die Therapie im Dienste der Gottes- und Nächstenliebe oder dient sie der „Selbstverwirklichung“, „Selbst-Entgrenzung“ und Konzentration auf sich selbst? Betrachtet der Heiler Krankheit und Leid als selbst auferlegt, als schlechtes „Karma“ oder Unfähigkeit, „das innewohnende geistige Potential zu entfalten“? Macht der Heiler von sich abhängig? (vgl. A. Mertensacker: Irrwege des Glücks)

Bedenken sind auch angebracht, wenn der Heiler Praktiken verwendet, die in der Bibel verurteilt werden: Wünschelruten, kultische Sexualität, geistig aufgeladene Gegenstände (Edelsteine, Amulette), rituelle Gebete, Astrologie usw. Der gläubige Christ kann darüber hinaus auf die Unterscheidungskraft des in ihm wohnenden Heiligen Geistes vertrauen. Nach intellektueller Prüfung und intensivem Gebet kann der Geist Gottes dem Christen durch eine innere Gewissheit oder Unsicherheit die Vertrauenswürdigkeit des Heilungsangebots signalisieren. Zuerst aber müssen die eigenen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Grenzenloses Machbarkeitsdenken und überzogene Heilungsversprechen müssen kritisch an der Realität überprüft und anhand ihres Menschenbildes eingeordnet werden. Wo Leiden, Sterben und Tod verharmlost, auf karmische Verfehlungen oder mangelnden Glauben zurückgeführt werden, ist aus biblischer Sicht Kritik angebracht.

„Die Begrenztheit menschlichen Lebens lässt sich weder durch Anwendung bestimmter Techniken noch durch den vergeblich bleibenden Versuch überwinden, Gott für eigene Ziele in Dienst zu nehmen. Die Hilfe Gottes ist nicht verfügbar; sie ist stets Gnade und lässt sich nur erbeten. ... Auch den zeitlebens Kranken und Leidenden gilt die Heilszusage des Gottes Jesu Christi. Das Ausposaunen von Heilungserfolgen zu Propaganda- und Missionszwecken verbietet daher schon das Evangelium (vgl. Mt 8,4; 9,30)” (Thomas Rigl: Lexikon neureligiöser Gruppen, 2005, S.546)

Von Gott durch Wunder oder ärztliche Behandlung bewirkte Heilung ist natürlich weiterhin möglich, trotz verbreitetem Missbrauch in der europäischen Heilerszene. Deshalb sollten Kranke und Leidende sich auch weiterhin vertrauensvoll im Gebet an Gott wenden, in der Erwartung von Hilfe und Heilung (Ps 55,23; Mt 6,25ff; 1Petr 5,7).

Literaturhinweise

Caryle Hirshberg & Marc Ian Barrasch: Unerwartete Genesung, 1995
Martin Lambeck: Irrt die Physik? Über alternative Medizin und Esoterik, 2003
Richard Mayhue: Dein Glaube hat dich geheilt, 1999
Adelgunde Mertensacker: Irrwege des Glücks. Esoterische Medizin von A bis Z, 2005
Ute Moos: Spirituelles Heilen. Der andere Weg zur Gesundheit, 1999
Harald Wiesendanger: Das große Buch vom Geistigen Heilen, 1995

Einzelhinweise und Quellen

Anmerkungen


Quellenangaben

Orginärer Autor: Michael Kotsch