Mystizismus
Mystizismus kommt vom griechischen "myein" = "die Augen schließen und verstummen".
Der Mystiker ist ein Mensch, der sich nach innen kehrt, sich versenkt und sich mit dem göttlichen Selbst oder Überich vereinigen möchte. Unmittelbares Einswerden mit der göttlich-geistigen Überwelt soll angestrebt werden. Vor allem in den fernöstlichen Religionen wird dieses Einswerden mit dem Urgrund, dem Seinsgrund, dem Unendlichen, dem Brahman, dem Nichts, dem Tao versucht, allerdings unter Umgehung des Glaubens an Jesus Christus. Dieser spielt bei diesem mystischen Weg zur Vereinigung mit dem Göttlichen keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Solche Gedanken finden wir außer in den fernöstlichen Religionen und Systemen z.B. in der Gnosis, bei Meister Eckehart und bei Jakob Böhme.
Kritik
Gott ist Person, deshalb ist ein personaler Zugang durch den Glauben an den gekreuzigten Gottessohn notwendig (vgl. Joh. 14,6). Unmittelbarer Kontakt zu einer unpersönlichen göttlichen Kraft führt in die dämonische Welt. Außerdem besteht ein bleibender Graben und Unterschied zwischen Gott und Mensch. Gott gleich zu werden, verspricht dem Menschen nur die Schlange (1. Mose 3).
Siehe auch: Mystik
Literaturhinweise
Einzelhinweise und Quellen
Originärer Autor: Lothar Gassmann
Ursprungsquelle dieses Artikels: https://www.bibel-glaube.de/handbuch_orientierung/Mystizismus.html (Abgerufen am 05. 03. 2022, 21:08)